Regierung will sich für Wehrschütz-Akkreditierung einsetzen

ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz
Journalist war Tätigkeit in den Frontgebieten verwehrt worden. ORF weist ukrainische Vorwürfe zurück.

Österreich will sich für eine Akkreditierung des ORF-Korrespondenten Christian Wehrschütz für die Frontgebiete in der Ukraine einsetzen. "Bundesregierung und das Außenministerium setzen sich weiterhin nachdrücklich dafür ein", dass "Wehrschütz seine Korrespondententätigkeit in der Ukraine ohne unzulässige Einschränkungen ausüben kann", teilte das Außenministerium am Donnerstag der APA mit.

Zudem verwies das Außenministerium darauf, dass bereits Nationalratspräsident, Bundeskanzler, Außenministerin, der Generalsekretär des Außenministeriums und die österreichische Botschaft in Kiew in dieser Sache aktiv geworden seien.

Die ukrainischen Behörden begründen die Verweigerung der Akkreditierung für Wehrschütz mit Dreharbeiten, die einen Bruch der Einreiseregelung für derzeit besetzte Gebiete der Ukraine darstellten. Der ORF sieht hingegen keine Gründe, die eine Verwehrung der Akkreditierung für Christian Wehrschütz in den Frontgebieten der Ostukraine rechtfertigen würden.

Der Botschafter der Ukraine in Österreich, Olexander Scherba, hatte am Donnerstag die Verweigerung der Frontgebietsakkreditierung für den ORF-Korrespondenten mit einer "Zeit im Bild 1"-Reportage aus dem Juli 2018 begründet, in der eine Fahrt über die Krim-Brücke zu sehen war. Da Kiew die russische Annexion der Krim nicht anerkennt, handelt es sich aus ukrainischer Sicht bei der Autofahrt von der Halbinsel Krim auf russisches Festland oder vice versa um einen illegale Grenzübertritt.

Selbst im Fall, dass der ORF-Korrespondent nicht persönlich über die Brücke gefahren sei, bleibe dies ein "Affront" gegenüber der Ukraine, erklärte Scherba. Aus der Sicht der journalistischen Ethik mache es keinen großen Unterschied, das Gesetz eines fremden Landes selbst zu brechen oder jemanden dazu anzustiften, erläuterte er.

 

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