Enkel von Nazi-Kommandant kämpft gegen Rechtsruck

Ein Mann mit Anzug blickt in die Kamera.
Rainer Höß warnt in Video vor Vormarsch der Rechten bei EU-Wahl: "Wenn wir nichts tun, haben wir nichts gelernt."

Wir dürfen unsere Vergangenheit nicht vergessen, egal wie sehr es auch schmerzt. Denn wenn wir vergessen, wird sich die Geschichte wiederholen", warnt ein junger Mann in einem Videospot für die EU-Wahl. Sein Name ist Rainer Höß, sein Großvater Rudolf organisierte einst den Massenmord in Auschwitz. Nun will der Enkel den Vormarsch der Rechten bei der Europawahl stoppen.

72 Sekunden dauert der Spot, der von der Schwedischen Sozialdemokratischen Jugendliga SSU in Auftrag gegeben wurde. Er läuft im Kino, im Fernsehen und auf YouTube. "Mein Name ist Rainer Höß", stellt sich der 48-jährige Deutsche vor. "Mein Großvater war Rudolf Höß: der Nazi-Kommandant des Vernichtungslagers Auschwitz." Rudolf Höß war es, der die Parole "Arbeit macht frei" über dem Eingang anbringen ließ. Er wurde 1947 hingerichtet.

"Wenn wir nichts tun, dann haben wir nichts gelernt"

Laut Umfragen könnten die Rechtspopulisten am Sonntag insgesamt mehr als 80 der 751 Sitze gewinnen. "Wenn wir nichts tun, dann haben wir nichts gelernt", sagt Rainer Höß in dem Video. Er gibt keine Wahlempfehlung, fordert aber den Zuschauer am Ende des Spots auf: "Vergiss nicht zu wählen."

Das Video wurde auf YouTube bereits über 170.000 mal angeklickt (Stand: 22. Mai).

Kommentare