Putschversuch in Äthiopien: Armeechef und Regionalpräsident getötet

Ministerpräsident Abyi Ahmed
Das Attentat auf den General wurde einige Stunden nach nach dem Putschversuch in Region Amhara verübt.

Äthiopiens reformorientierter Ministerpräsident Abyi Ahmed hat am Wochenende einen schweren Rückschlag erlitten: Nach Angaben seiner Sprecherin Billene Seyoum wurden bei einem Putschversuch in der Region Amhara am Samstag Regionalpräsident Ambachew Mekonnen sowie ein weiterer hochrangiger Regionalvertreter getötet.

Wenige Stunden später sei Generalstabschef Seare Mekonnen von seinem Leibwächter erschossen, sagte Abyis Sprecherin am Sonntag. Auch ein pensionierter General, der Seare in seinem Haus besuchte, fiel demnach dem Attentat zum Opfer.

Putschist noch auf der Flucht

Billene sprach von einem "koordinierten Angriff". Demnach hatte Amharas Sicherheitschef Asaminew Tsige am Samstagnachmittag mit einem bewaffneten Kommando ein Treffen der führenden Regionalvertreter attackiert. Am Abend dann wurde der Generalstabschef Opfer eines Attentats.

Laut unterschiedlichen Quellen wurde sein Leibwächter festgenommen. Dagegen sei Amharas Sicherheitschef noch auf der Flucht, hieß es.

Die nordwestliche Region Amhara ist eine von neun autonomen Regionen des Landes am Horn von Afrika. Abiy wird dafür gelobt, dem bisher üblichen autoritären Regierungsstil im Land ein Ende bereitet zu haben. Seit seinem Amtsantritt im April 2018 haben ethnische Konflikte aber zugenommen.

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