Proteste gegen Ban-Aussage zu Westsahara
In Marokko haben Tausende Menschen gegen Aussagen von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon über den Konflikt um die Westsahara protestiert. Ban hatte vergangene Woche die Kontrolle Marokkos über das Gebiet als "Besetzung" bezeichnet und einen Volksentscheid über das Schicksal der Region angeregt.
Marokkos Außenminister Salaheddine Mezouar bezeichnete diese Aussagen nach lokalen Medienberichten am Sonntag als "Provokation der Gefühle der Marokkaner". Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur des Landes sollen in der Hauptstadt Rabat zwei Millionen Menschen demonstriert haben.
Begehrlichkeiten geweckt
Der Streit um die Westsahara schwelt seit vier Jahrzehnten. Nachdem Spanien die ehemalige Kolonie im Nordwesten Afrikas nach dem Ende der Franco-Diktatur 1975 aufgegeben hatte, teilten sie Marokko und Mauretanien zunächst unter sich auf. Als Mauretanien seine Ansprüche 1979 aufgab, besetzte Marokko auch den übrigen Teil des rund 266.000 Quadratkilometer großen Gebietes. Marokko beruft sich auf historische, kulturelle, religiöse und politische Bindungen. Doch auch reiche Phosphatvorkommen und Fischgründe dürften Begehrlichkeiten geweckt haben.
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