Polizei: Israels Vize-Gesundheitsminister schützte Kinderschänderin

Polizei: Israels Vize-Gesundheitsminister schützte Kinderschänderin
Laut der israelischen Polizei gibt es Ausreichende Beweise in zwei Fällen. Litzman soll Druck auf Psychiater ausgeübt haben.

Israels Polizei hat eine Anklage gegen den Vize-Gesundheitsminister Jakov Litzman empfohlen, weil er eine mutmaßliche Kinderschänderin geschützt haben soll. Litzman ist Vorsitzender der strengreligiösen Partei Vereinigtes Tora-Judentum, ein wichtiger Partner der Likud-Partei des rechtskonservativen Regierungschefs Benjamin Netanjahu bei der Parlamentswahl im kommenden Monat.

Die Polizei teilte am Dienstag mit, es gebe ausreichende Beweise gegen Litzman für eine Anklage in zwei Fällen.

Litzman hat nach Angaben der Polizei Druck auf Psychiater in seinem Gesundheitsministerium ausgeübt, um die Auslieferung einer strengreligiösen Ex-Schulleiterin von Israel nach Australien zu verhindern. Australien hatte die Auslieferung der Frau gefordert, weil ihr in 74 Fällen sexueller Missbrauch von Mädchen vorgeworfen wird. Sie war von 2000 bis 2008 Leiterin einer ultraorthodoxen jüdischen Schule in Melbourne. Sie war nach Israel geflohen, um einer Strafverfolgung zu entkommen. Litzman wird verdächtigt, Psychiater dazu gedrängt zu haben, Gutachten auszustellen, die ihre Auslieferung aus psychischen Gründen verhindern sollen. Der Fall wird noch vor Gericht verhandelt.

Außerdem hat Litzman sich nach Polizeiangaben gegen die Schließung eines Restaurants eingesetzt, obwohl dort schwere hygienische Mängel herrschten. Er sei mit dem Besitzer befreundet gewesen.

Litzmans Büro wies die Vorwürfe am Dienstag zurück. Der Vize-Gesundheitsminister verfolge eine Politik der "offenen Tür" und setze sich für Menschen ein, ohne dabei zwischen Bevölkerungsgruppen zu diskriminieren.

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