Polens Ministerpräsident bietet sich als EU-USA-Vermittler an

Mateusz Morawiecki
Morawiecki nennt die Kluft zwischen den Verbündeten als "große Chance" für Polen bezeichnet.

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat die wachsende Kluft zwischen der EU und den USA als "große Chance" für sein Land bezeichnet. Seine Regierung wolle "ein Stützpfeiler" in Zeiten von Handelsstreitigkeiten zwischen den Verbündeten sein, sagte Morawiecki in einem Interview mit der regierungsnahen Wochenzeitung Gazeta Polksa, aus dem die Nachrichtenseite niezalezna.pl am Montag zitierte.

Polen könne ein Vermittler sein. "Das ist das Szenario, an dem wir arbeiten", sagte der Regierungschef.

Morawieckis Äußerungen folgen auf den desaströsen G-7-Gipfel in Kanada, der die Angst vor einem Handelskrieg weiter geschürt hat. Unter der Präsidentschaft von Donald Trump haben die USA den Ton gegenüber der EU verschärft und Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium verhängt. Die EU droht im Gegenzug mit Strafzöllen auf US-Produkte.

Beschwerden gegen Strafzölle

Die EU hat zusammen mit Kanada zudem Beschwerden bei der Welthandelsorganisation (WTO) gegen die Strafzölle der USA eingereicht.

EU-Mitglied Polen unterhält traditionell enge Beziehungen zu den USA. Das Verhältnis Warschaus zu Brüssel ist jedoch angespannt, seit die nationalkonservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) 2015 die Regierung übernommen hat. Die EU-Kommission beantragte im Dezember wegen der umstrittenen Justizreform der polnischen Regierung die Einleitung eines Strafverfahrens gegen Polen.

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