Polen investiert in hochmoderne US-Raketen für 677 Millionen Euro

Polen investiert in hochmoderne US-Raketen für 677 Millionen Euro
Mit dem Waffenkauf will Warschau seine Verteidigungskapazitäten zur Abwehr einer möglichen russischen Bedrohung stärken.

Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs im Nachbarland Ukraine investiert Polen in hochmoderne US-Marschflugkörper im Wert von 677 Millionen Euro.

Der Krieg in der Ukraine habe gezeigt, "wie wichtig es ist, Raketen auf weit von der Frontlinie entfernte Ziele abfeuern zu können", erklärte das polnische Verteidigungsministerium am Montag. Mit dem Waffenkauf will Warschau demnach seine Verteidigungskapazitäten zur Abwehr einer möglichen russischen Bedrohung stärken.

Rasche Armee-Modernisierung angesichts russischer Bedrohung

Die neuen Raketen haben eine Reichweite von rund 1.000 Kilometern. Die Luft-Boden-Marschflugkörper vom Typ JASSM (Joint Air-to-Surface Standoff Missile) sollen demnach zwischen 2026 und 2030 von Washington an Warschau geliefert werden. Polen verfügt bereits über JASSM-Raketen mit einer Reichweite von 370 Kilometern, die an Bord seiner F-16-Kampfjets eingesetzt werden.

Das Rüstungsgeschäft soll offiziell am Dienstag unterzeichnet werden. Es ist Teil einer von Warschau angestrebten raschen Modernisierung seiner Armee angesichts der russischen Bedrohung. Das Verteidigungsbudget des NATO- und EU-Landes Polen liegt bei rund vier Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) und ist damit prozentual eines der höchsten aller NATO-Länder. Die Regierung in Warschau hatte zuvor bereits eine Reihe von Waffenkäufen veranlasst, insbesondere in den USA und in Südkorea.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 zählt Polen zu den stärksten Unterstützern Kiews. Polen grenzt nicht nur an die Ukraine, sondern im Nordosten auch an die russische Exklave Kaliningrad und an den russischen Verbündeten Belarus. Polen befürchtet, ebenfalls zu einem Ziel der russischen Aggression zu werden.

Kommentare