Partygate: Video zeigt Lockdown-Verstöße britischer Konservativer

Demonstranten in London halten ein Plakat mit der Aufschrift "They partied, workers died"
Auf einem Video, in dem britische Konservative unerlaubt ausgelassen feiern, macht in Großbritannien Schlagzeilen. Für Johnson kommt es zu einem ungünstigen Zeitpunkt.

Tanzen, Trinken und sich über die Corona-Regeln lustig machen: Ein Video mit Lockdown-Verstößen britischer Konservativer hat am Wochenende in Großbritannien Schlagzeilen gemacht. Auf dem 45-sekündigen Clip, den die Boulevardzeitung "The Mirror" am Samstagabend veröffentlichte, sind feiernde Menschen zu sehen - zu einer Zeit, als das nicht erlaubt war. Ein tanzendes Paar wirbelt herum und kracht beinahe ins Büffet. Mehrere sind mit Weingläsern und Bierflaschen zu sehen.

 

An den Wänden sind Zeichen angebracht, die zur Einhaltung von Abstandsregeln auffordern. Im Hintergrund ist eine Unterhaltung zu hören: "Filmst du das?", fragt jemand. Schließlich sagt ein Mann: "Solange wir nicht streamen, wie wir die Regeln brechen."

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Die Polizei prüft, ob Ermittlungen eingeleitet werden

Es soll sich um Bilder einer Weihnachtsfeier konservativer Wahlkämpfer im Dezember 2020 handeln. Die Party wurde vom damaligen konservativen Bürgermeister-Kandidaten Shaun Bailey organisiert. Fotos davon waren bereits bekannt, führten aber bisher nicht zu strafrechtlichen Konsequenzen. Das könnte sich dem "Mirror"-Bericht zufolge nun ändern. Die Metropolitan Police, die schon mehr als 100 Geldstrafen wegen illegaler Feiern im Londoner Regierungsviertel verhängt hatte, will demnach prüfen, ob Ermittlungen eingeleitet werden.

Zu dem Zeitpunkt galten strenge Regeln zur Kontaktbeschränkung in der Corona-Pandemie. Menschen aus unterschiedlichen Haushalten durften sich in Innenräumen nicht treffen.

Vor allem für Ex-Premierminister Boris Johnson kommt das Video zu einem schlechten Zeitpunkt. Am Montag soll das Unterhaus darüber abstimmen, ob dem konservativen Politiker ein Zugangsausweis zum Parlament verweigert werden soll. Das hatte ein Ausschuss empfohlen, der Johnson vorwirft, das Parlament im sogenannten Partygate-Skandal wiederholt belogen zu haben. Auf dem Video ist ein Mann zu erkennen, den Johnson erst kürzlich mit einem Orden ausgezeichnet hatte.

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