Vatikan-Prozess um Londoner Immobilie: Papst hebt Geheimhaltung auf

Vatikan-Prozess um Londoner Immobilie: Papst hebt Geheimhaltung auf
Zehn Angeklagten werden Betrug, Erpressung, Geldwäsche, Veruntreuung vorgeworfen. Der angeklagte Kardinal Becciu sagt am 7. April aus.

Kardinal Giovanni Angelo Becciu, Hauptangeklagter in einem seit Juli im Vatikan laufenden Prozess um einen verlustreichen Immobiliendeal in London, wurde von Papst Franziskus vom päpstlichen Geheimnis befreit worden.

Becciu hatte bisher beim Prozess keine Fragen beantwortet und behauptet, er könne wegen der Geheimhaltungspflicht zu den Vorwürfen nichts sagen. Nachdem er vom Papst von dieser Pflicht entlastet wurde, soll der Kardinal am 7. April befragt werden.

Den zehn Angeklagten werden Betrug, Erpressung, Geldwäsche, Veruntreuung und andere Straftaten vorgeworfen, die sich hauptsächlich um den Kauf eines Luxusgebäudes in London durch den Vatikan im Wert von 350 Millionen Euro drehen. Bei den Beschuldigten handelt es sich um zwei Finanzmakler, eine Sicherheitsberaterin und frühere Bedienstete der vatikanischen Finanzaufsicht.

Becciu, ein ehemaliger stellvertretender Staatssekretär, wurde 2020 von Papst Franziskus wegen angeblicher Freunderlwirtschaft entlassen. Er wird beschuldigt, dazu beigetragen zu haben, dass kirchliche Aufträge an Organisationen vergeben wurden, die von seiner Familie auf deren Heimatinsel Sardinien geleitet werden.

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