Papst-Appell: "Ängste vor Ausländern nicht instrumentalisieren"

VATICAN-POPE-AUDIENCE
Aufruf des Pontifex an Politiker, Religionsführer, Familien und Schulen.

Während die EU-Staats- und Regierungschefs beim informellen Gipfel in Salzburg über europäische Migrationspolitik beraten, hat der Papst am Donnerstag die Politik aufgerufen, sich nicht der Versuchung einer "Instrumentalisierung" der Ängste gegenüber den Ausländern aus "kurzsichtigem Wahlinteresse" hinzugeben.

In einer Ansprache an die Teilnehmer der internationalen Konferenz zum Thema "Xenophobie, Rassismus und nationalistischer Populismus im Kontext der Weltmigrationen", die von der vatikanischen Behörde für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen organisiert wurde, warnte der Papst vor "Gesten der Intoleranz, der Diskriminierung, oder Ausgrenzung", die auf gravierende Weise die Würde und die fundamentalen Rechte der Menschen beeinträchtigen.

"Wir erleben Zeiten, in denen sich Gefühle des Verdachts, der Angst, der Verachtung und sogar des Hasses wieder aufleben gegenüber Menschen oder Gruppen, die aufgrund ihrer ethnischen, nationalen, oder religiösen Zugehörigkeit als anders betrachtet werden", so der Papst. Er warnte auch vor der Ausbeutung der Arbeit von Ausländern. Wer Systeme der Schwarzarbeit oder gar der Sklaverei auf Kosten von Ausländern unterstütze, werde sich deswegen vor Gott verantworten müssen, warnte der Pontifex.

Auch die Religionsoberhäupter rief der Papst auf, sich gegen neue Formen von Xenophobie und Rassismus einzusetzen. Ihre Aufgabe sei es, unter den Gläubigen Prinzipien und ethische Werte zu verbreiten. Auch die Medien, die Schule und die Familie hätten die Pflicht, zu Respekt und Solidarität gegenüber Ausländern und Migranten zu erziehen, so der Papst.

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