Opposition in Simbabwe ficht Wahl an

Robert Mugabe spricht bei einer Veranstaltung in ein Mikrofon.
300.000 Wahlberechtigte konnten bei dem Votum offenbar ihre Stimme nicht abgeben.

Anwälte der Bewegung für einen Demokratischen Wandel (MDC) in Simabwe haben die Präsidentenwahl am 31. Juli vor dem Verfassungsgericht angefochten. Entsprechende Papiere seien eingereicht worden, sagte ein Sprecher am Freitag. Bei der Wahl hatte Langzeitpräsident Robert Mugabe erneut den Sieg für sich in Anspruch genommen, das MDC von Regierungschef Morgan Tsvangirai spricht von Manipulation.

Die Wahlkommission hatte zuletzt bekannt gegeben, dass mehr als 300.000 Menschen ihre Stimme nicht abgeben konnten. Insgesamt gingen knapp 3,5 Millionen der rund 6,4 Millionen eingetragenen Wahlberechtigten an die Urnen. Die Wahllisten waren erst am Vortag der Abstimmung veröffentlicht worden, was eine Überprüfung und Anfechtung vor dem Urnengang unmöglich machte. Laut Menschenrechtsgruppen wurden auch viele Bürger aus den Wahllokalen abgewiesen, weil ihre Namen auf den Listen fehlten, sie in einem anderen Bezirk registriert waren oder die erforderlichen Papiere nicht hatten.

Das unabhängige Zimbabwe Election Support Network sprach nun von dem "systematischen Versuch, eine Million Menschen ihres Wahlrechtes zu berauben". Demnach fehlten auf den Wahllisten mehr als 750.000 Wähler in den Städten, wo Tsvangirai traditionell viele Unterstützer hat. Während auf dem Land praktisch alle Wähler registriert gewesen seien, habe die Quote in den Städten nur bei rund zwei Dritteln gelegen, erklärte die Organisation. Den Angaben zufolge zwang die Polizei zudem vermeintliche Oppositionswähler, sich als Analphabeten auszugeben und die Hilfe von Beamten bei der Wahl zu beanspruchen; ihre Stimmen seien dann für Mugabe abgegeben worden. Nach den Zahlen der Wahlkommission wurden rund 206.000 Bürger von Beamten bei der Stimmabgabe unterstützt.

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