ChatGPT im Kinderzimmer: Neue KI-Spielzeuge von Mattel?

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Mattel, der Spielzeughersteller hinter Barbie, und OpenAI gehen eine Partnerschaft ein. Erste gemeinsame Produkte sollen noch heuer präsentiert werden.

Barbie mit Gehirn? Die könnte es tatsächlich bald zu kaufen geben. OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, und der Spielzeughersteller Mattel gehen eine Kooperation ein. Bei dieser soll es nicht nur um die Nutzung der ChatGPT-Enterprise-Dienste im Mattel-Konzern gehen. Die KI-Technik wird auch in die Entwicklung von Spielzeugen mit eingebunden werden. 

Welche Produkte das genau sind, verrät Mattel noch nicht. Denkbar wäre aber die Integration von ChatGPT in die bekannten Barbie-Puppen.

Neue Produkte und mehr KI

Josh Silverman, Chief Franchise Officer bei Mattel, betonte die Bedeutung der Partnerschaft mit OpenAI, um die Marken von Mattel durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) weiterzuentwickeln: „Jedes unserer Produkte und Erlebnisse ist darauf ausgelegt, Fans zu inspirieren, (...) und das Leben durch Spiel zu bereichern. Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, diese Mission weiter auszubauen.“

Auch Brad Lightcap, Chief Operating Officer bei OpenAI, äußerte sich sehr positiv zur Zusammenarbeit: „Wir freuen uns, mit Mattel zusammenzuarbeiten (...). Diese Partnerschaft stellt einen neuen Weg zu gemeinsamer Produktivität, Kreativität und unternehmensweiter Transformation dar.“

OpenAI gab erst heuer den Einstieg ins Hardware-Geschäft bekannt. Neben Handy und Ipad soll es einen "KI-Companion" geben, der zur elektronischen Grundausstattung gehören soll. Durchgesetzt werden soll das mit dem ehemaligen Apple-Chefdesigner Jony Ive.

Je nachdem, wie die Produktpalette von Mattel und OpenAI ausfällt, könnten Kinder in Zukunft mit KI-unterstützten Barbies spielen oder gegen eine künstliche Intelligenz bei Uno antreten. Diese Produkte könnten einen frühen Schritt in Richtung eines Lebens mit KI darstellen, das für zukünftige Generationen zunehmend allgegenwärtig sein wird.

Rückkehr der "Hello Barbie"?

Mattel unternahm bereits 2015 einen Versuch, den Barbie-Puppen mittels KI das Reden beizubringen. Die sogenannte "Hello Barbie" konnte über ein im Nacken verbautes Mikrofon aufzeichnen, was Kinder zu ihr sagen. Diese Daten wurden gesammelt und dann zur Analyse ins Netz gesendet. So konnte die Puppe anschließend mit einem von 8.000 Dialogsätzen antworten.

Genau dieser Aspekt gefiel vielen besorgten Eltern nicht, weswegen eine heftige Datenschutzdiskussion um das sprechende Spielzeug entbrannte. Zudem gelang es Sicherheitsforschern, die "Hello Barbie" zu hacken. 2019 nahm Mattel die Puppe schließlich vom Markt. Sammler können sie heute nur noch mit viel Glück auf willhaben kaufen.

Genau dieses Datenschutzdrama soll sich nicht noch einmal wiederholen. In ihrer gemeinsamen Presseaussendung betonen Mattel und OpenAI, dass bei allen kommenden Produkten ein Schwerpunkt in der Entwicklung auf "Sicherheit" und "Datenschutz" liegen wird.

Um die Puppen sicherer zu machen, müsste die Verarbeitung der Dialoge in der Puppe direkt passieren - und nicht online. OpenAI bietet aktuell aber noch keine Offline-Variante seiner KI an. Zudem würde die Puppe wahrscheinlich sehr teuer werden. So deutet alles darauf hin, dass Mattel weiterhin auf eine Online-Lösung setzen wird. Vorausgesetzt, die "Hello Barbie" feiert wirklich ein Comeback.

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