Oben-Ohne-Protest gegen Scholz' Energiepolitik
Der Vorfall dauerte nur wenige Sekunden: Am Tag der Offenen Tür im deutschen Kanzleramt stürmten am Sonntag zwei Frauen auf Regierungschef Olaf Scholz zu, der gerade zu Besuchern sprach - und rissen sich ihr Gewand vom Leib. Zeit zu reagieren blieb dem SPD-Politiker kaum, die Aktivistinnen wurden umgehend von Sicherheitskräften weggeschubst.
Die Protestaktion richtete sich gegen die deutsche Energiepolitik, wie auf den Oberkörpern der Frauen ersichtlich war. Auf diesen stand gut lesbar "Gas Embargo now" (Gas-Embargo jetzt); eine Forderung, die eine der Aktivistinnen weiter skandierte, als sie abgeführt wurde.
Im Gegensatz zu russischem Erdöl, dessen Einfuhr als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine drastisch zurückgefahren wurde, gibt es in der EU nach wie vor kein Erdgas-Embargo. Neben Österreich ist vor allem auch Deutschland gegen einen solchen Schritt, weil Erdgas eine große Rolle bei der Energieversorgung spielt.
Energie aus Kanada
Auf der Suche nach neuen Energiequellen reiste Scholz am Montag mit Wirtschaftsminister Robert Habeck nach Kanada. „Das Land verfügt über ähnliche reiche Bodenschätze wie Russland - mit dem Unterschied, dass es eine verlässliche Demokratie ist“, sagte Scholz nach der Ankunft in Montreal.
Während des Besuchs soll ein Abkommen über eine engere Zusammenarbeit bei Produktion und Transport von Wasserstoff unterzeichnet werden. Es geht aber auch um die Lieferung von Flüssiggas (LNG) nach Deutschland und die Förderung von in Kanada vorhandenen Mineralien und Metallen wie Nickel, Kobalt, Lithium und Grafit, die für die Herstellung von Batterien wichtig sind.
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