Bombenalarm an Uni in Oslo

An der Universität in Oslo sind in der Nacht zum Mittwoch Schüsse gefallen, anschließend wurde auf dem Campus ein verdächtiger Gegenstand gefunden. Zunächst schossen zwei Unbekannte auf einen Wachmann, nachdem dieser die beiden aufgefordert hatte, stehen zu bleiben. Laut norwegischer Polizei trug der Mann eine Schutzweste und wurde nur leicht verletzt. Kurz darauf fand ein Kollege des Wachmanns einen verdächtigen Gegenstand. Ob es sich dabei tatsächlich um eine Bombe handelt, war zunächst unklar. Der Kampfmittelräumdienst war am Mittwochvormittag vor Ort. Mehrere Gebäude der Universität wurden geräumt, einige Fakultäten blieben geschlossen. Das neue Semester soll in der nächsten Woche starten.
Der Vorgang weckt schreckliche Erinnerungen an die Anschläge von Anders Behring Breivik vor vier Jahren. Erstmals seit den Attentaten veranstaltet die Jugendorganisation der norwegischen Arbeiterpartei wieder ein Sommerlager auf der Insel Utøya. Am Freitag soll es beginnen, es werden mehr als 1000 Teilnehmer erwartet. „So viele wie noch nie zuvor“, sagte der Vorsitzende Mani Hussaini.
Am 22. Juli 2011 waren 69 überwiegend junge Leute im Kugelhagel des Attentäters ums Leben gekommen. Seitdem ist die Insel im Tyrifjorden, 45 Minuten westlich von Oslo, umfassend umgestaltet worden. Ein Neubau aus Holz und Glas beherbergt nun Küche, Speisesaal, Konferenzräume und Aufenthaltsräume. Die Cafeteria, in der viele junge Menschen ermordet wurden, soll zu einem Lernzentrum umgebaut werden.
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