Noch härtere Linie: Australien will weniger Einwanderer

Scott Morrison.
160.000 statt wie bisher 190.000 Menschen bis 2023 - Flüchtlinge sollen verstärkt in ländlichen Gebieten angesiedelt werden.

Australien will weniger Einwanderer ins Land lassen. Pro Jahr sollten künftig nur noch 160.000 statt wie bisher 190.000 Migranten aufgenommen werden, kündigte der konservative Premierminister Scott Morrison am Mittwoch in der Hauptstadt Canberra an. Diese Marke soll bis 2023 erreicht werden. Zudem sollen Neuankömmlinge verstärkt in ländlichen Gebieten angesiedelt werden, nicht mehr in den großen Städten.

In Australien wird vermutlich im Mai das Parlament neu gewählt. Das Thema Einwanderung spielt dabei eine wichtige Rolle. Morrison steht erst seit vergangenem Sommer an der Spitze der rechtsliberalen Koalition. Sein Vorgänger Malcolm Turnbull war von seiner eigenen Partei, den Liberalen, gestürzt worden. Nach den Umfragen hat allerdings die sozialdemokratische Partei gute Chancen, die Regierung zu übernehmen.

Vielkritisierte Insel-Lösung

Australien betreibt seit mehreren Jahren eine rigide Politik gegenüber Flüchtlingen. Zu ihrer Unterbringung wurden auf mehreren Pazifikinseln Internierungslager eingerichtet, was vielfach auf Kritik stieß. Derzeit leben auf dem Kontinent etwa 25 Millionen Menschen. Der Großteil ist in Metropolen wie Sydney, Melbourne und Brisbane zuhause. Nach neuesten Zahlen kommen etwa 20 Prozent der Einwanderer aus Indien.

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