Nobelpreise 2013 verliehen

Mazen Darwish hält seine Nobelpreis-Urkunde und die Medaille.
Auch über der Verleihung des Friedensnobelpreises in Oslo hing der Schatten des großen Preisträgers Mandela.

Ein großer Tag für die Preisträger: Am Dienstag wurde der Nobelpreis 2013 in Oslo überreicht. Bereits am Vormittag kam der Friedensnobelpreis an die Reihe: Er wurde der Organisation OPCW in Norwegens Hauptstadt für ihren Kampf für eine Welt ohne Chemiewaffen verliehen. "Unsere Aufgabe ist es, Chemiewaffen für immer Geschichte werden zu lassen - eine Aufgabe, die wir in stiller Entschlossenheit ausgeführt haben", sagte der Generaldirektor der Organisation, Ahmet Üzümcü, bei der Verleihung. "Dies ist das erste Mal, dass der Friedenspreis an eine Organisation geht, die sich aktiv für die Abrüstung als praktische und andauernde Realität einsetzt", betonte Üzümcü. Die Organisation, die 1997 zur Umsetzung der Chemiewaffenkonvention gegründet worden war, beeile sich, "die Vision von einer chemiewaffenfreien Welt Realität werden zu lassen", sagte er weiter. Mehr als 80 Prozent der bekannten weltweiten Giftgasvorräte seien bereits zerstört. "In den 16 Jahren, in denen die Konvention in Kraft ist, hat kein Mitgliedsstaat einen Chemiewaffen-Angriff erfahren." Attacken, wie sie in Syrien geschehen seien, riefen mittlerweile ein starke internationale Reaktion hervor.

Kurz zuvor war die OPCW ihrem aktuellen Ziel, Syrien von seinen Giftgasvorräten zu befreien, ein Stück näher gekommen: Vor etwas mehr als einer Woche hatten die USA zugestimmt, die giftigsten Kampfstoffe aus dem Arsenal auf See zu zerstören. Bis Mitte 2014 sollen alle chemischen Waffen aus Syrien verschwunden sein. Sowohl Regime als auch Opposition zeigten sich kooperativ, hatte Üzümcü hervorgehoben. Doch auch nach dem Ende dieser Mission liegt das Ziel einer chemiewaffenfreien Welt noch in einiger Ferne. "Manche Staaten sind immer noch keine OPCW-Mitglieder", heißt es mahnend in der Begründung des diesjährigen Friedensnobelpreises. "Die Herausforderung ist nun, die sechs Staaten außerhalb der Konvention zu überzeugen, ihr beizutreten", sagte Üzümcü - "ohne Verzögerung oder Bedingungen".

Gedenken an Mandela

Eine große Menschenmenge sitzt in einem Saal mit Wandmalereien und einer Bühne.
epa03984685 View at the Nobel Peace Prize ceremony in the city hall in Oslo, Norway, 10 December 2013. The Organization for the Prohibition of Chemical Weapons (OPCW) represented by its director general, Turkish Ahmet Uzumcu received the 2013 Peace Nobel Prize, attributed for its extensive efforts to eliminate chemical weapons. EPA/Junge, Heiko NORWAY OUT
Bei der Verleihung des Friedensnobelpreises würdigte Nobelkomitee-Chef Thorbjörn Jagland auch Südafrikas Nationalhelden Nelson Mandela, von dem sich zeitgleich Zehntausende Menschen bei einer Trauerfeier in seiner Heimat verabschiedeten. Der große Staatsmann hatte 1993 den Nobelpreis bekommen. " Mandela ist auf jeden Fall den höchsten Ansprüchen des Preises gerecht geworden." Auch OPCW-Direktor Üzümcü erwähnte Mandela in seiner Nobelvorlesung.

Der Friedensnobelpreis ist der einzige der Nobelpreise, der an Alfred Nobels Todestag in Oslo überreicht wird. Alle anderen Auszeichnungen - für Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Wirtschaftswissenschaft - verleiht Schwedens König Carl XVI. Gustaf am selben Tag in Stockholm.

Literaturnobelpreisträgerin Alice Munro nahm nicht an der Zeremonie teil. Für die Anreise aus Kanada reichte die Gesundheit der 82-jährigen Königin der Kurzgeschichten nicht aus. Deshalb nahm ihre Tochter den Nobelpreis entgegen. Dotiert sind die Preise mit je acht Millionen schwedischen Kronen (rund 900.000 Euro).

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