Neuseeland: Gesundheitsminister verstieß gegen Ausgangssperre

Neuseeland: Gesundheitsminister verstieß gegen Ausgangssperre
Minister Clark fuhr zum Strand und nennt sich einen "Idioten". Regierungschefin Ardern belässt ihn wegen Corona-Krise aber auf seinem Posten

Neuseelands Gesundheitsminister David Clark hat sich nach eigenen Verstößen gegen die Corona-Ausgangssperre reumütig als "Idioten" bezeichnet - und darf seinen Job behalten. Er habe Regierungschefin Jacinda Ardern gebeichtet, dass er entgegen den Regeln mit seiner Familie 20 Kilometer weit zum Strand gefahren sei, und ihr deshalb seinen Rücktritt angeboten, erklärte Clark am Dienstag.

Anstelle seiner Rolle als Vorbild gerecht zu werden, habe er sich wie ein "Idiot" benommen und "das Team" im Stich gelassen - "in einer Zeit, in der wir von den Neuseeländern historische Opfer verlangen", erklärte Clark weiter. Die Ausgangsbeschränkungen in Neuseeland sehen vor, dass sich Familien stets in der Nähe ihres Zuhauses aufhalten müssen.

Ardern erklärte, unter normalen Umständen hätte sie ihren Gesundheitsminister entlassen. "Sein Verhalten war falsch und lässt sich nicht entschuldigen". Doch der Kampf gegen das Coronavirus lasse "keine massiven Störungen im Gesundheitsbereich" sowie bei den Reaktionen der Regierung auf die Krise zu. Stattdessen verlor Clark seine Rolle als stellvertretender Finanzminister und wurde im Kabinettsrang degradiert.

In Schottland dagegen war die oberste Gesundheitsexpertin der Regierung, Catherine Calderwood, am Sonntag nach Verstößen gegen die eigenen Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Krise zurückgetreten.

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