Gefühlsausbrüche nach Ja zur Homo-Ehe

Nach der Abstimmung in Wellington kam es zu rührenden Szenen.

Umarmungen, Applaus und spontaner Gesang im Parlament in Wellington: Am Mittwoch wurde in Neuseeland die Heirat für homosexuelle Paare ermöglicht. Auf der Galerie des Abgeordnetenhauses stimmte nach der Abstimmung jemand "Pokarekare ana" an, ein Liebeslied der Maori. Daraufhin stimmte die Mehrheit der Anwesenden mit ein.

In Bars und auf Partys verfolgten viele Neuseeländer die Debatte und Abstimmung am späten Abend im Fernsehen. Auch vor dem Parlament hatten sich trotz schlechten Wetters Hunderte Menschen versammelt.

Neuseeland ist nun das 13. Land der Welt und der erste Staat in der Asien-Pazifik-Region, der die Homo-Ehe gesetzlich verankert. 77 Abgeordnete stimmten dafür, 44 dagegen. Der Gesetzesvorschlag war von der oppositionellen Labour Party eingebracht worden; die Abgeordneten konnten ohne Parteivorgaben frei nach ihrem Gewissen entscheiden. Die ersten Homo-Ehen können im August geschlossen werden. Hierfür wurde das Heiratsgesetz von 1955 angepasst. Zuvor konnten homosexuelle Neuseeländer bereits zivile Partnerschaften eingehen.

Die katholische Kirche und einige konservative Gruppen waren gegen die Einführung. Das Gesetz sieht nun vor, dass Geistliche die Schließung einer Homo-Ehe ablehnen kann, wenn diese mit persönlichen Glaubensgrundsätzen in Konflikt steht.

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