Neun Tote bei Islamisten-Angriff auf Hotel in Mogadischu

Ein Mann geht an einem beschädigten Gebäude und einem Tuk-Tuk vorbei.
Somalia: Sechsstündige Belagerung beendet, Angreifer erschossen, 84 Menschen aus dem Gebäude gerettet.

Bei einem Angriff der islamistischen Shabaab-Miliz auf ein Hotel in der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind nach Angaben der Polizei sechs Zivilisten und drei Sicherheitskräfte getötet sowie zehn Menschen verletzt worden.

Nach einer Explosion stehen Menschen und eine Ambulanz auf einer Straße voller Trümmer.

Sicherheitskräfte hätten die sechsstündige Belagerung des Hotels Pearl Beach in der Nacht auf Samstag beendet, indem sie die Rebellen erschossen hätten, berichtete der Sender SNTV am Samstag. Laut Polizei wurden 84 Menschen aus dem Gebäude gerettet.

Sicherheitskreise bestätigten gegenüber der Nachrichtenagentur AFP das Ende des Angriffs. Ein AFP-Journalist berichtete von zahlreichen Rettungswagen in der Nähe des Hotels. Augenzeugen hatten am Freitagabend von Schüssen und Explosionen an dem Hotel am beliebten Lido Beach berichtet. "Ich war in der Nähe des Pearl Beach Restaurants, als sich (eine) heftige Explosion vor dem Gebäude ereignete", sagte etwa Abdirahim Ali.

Eine Frau steht vor Trümmern in einer zerstörten Straße.

Zu dem Angriff bekannte sich die mit Al-Kaida (Al-Qaida) verbündete radikalislamische Shabaab-Miliz, die seit 2007 gegen die von der internationalen Gemeinschaft unterstützte somalische Regierung kämpft. Die Gruppe erschüttert das Land am Horn von Afrika mit etwa 16 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern seit Jahren mit Anschlägen und Gewalt. 2020 hatten die Rebellen ein Hotel am Strand angegriffen. Zehn Zivilisten und ein Polizist wurden damals getötet.

Eine Gruppe junger Männer steht vor einem beschädigten Gebäude.

In einem Bericht an den UNO-Sicherheitsrat im Februar erklärte UNO-Generalsekretär António Guterres, 2022 sei das Jahr mit der höchsten Zahl an getöteten Zivilistinnen und Zivilisten in Somalia seit 2017 gewesen. Das bisher blutigste Attentat in der Geschichte des Landes wurde im Oktober 2017 verübt: Damals wurden 512 Menschen bei der Explosion eines Lastwagens getötet, rund 300 weitere Menschen wurden verletzt. Die Behörden hatten dafür ebenfalls die Shabaab-Miliz verantwortlich gemacht.

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