Neue Provokation: Nordkorea feuerte Projektile ab

Laut Angaben des südkoreanischen Militär soll es sich um zwei Kurzstreckenraketen gehandelt haben.

Die selbst erklärte Atommacht Nordkorea hat wieder einmal die internationale Gemeinschaft gereizt. Das nordkoreanische Militär habe am Donnerstag vermutlich zwei Kurzstreckenraketen von einem westlichen Standort aus in östliche Richtung abgefeuert, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit.

Eine Rakete sei nach dem Start im westlichen Teil des Nachbarlandes etwa 420 Kilometer, die andere 270 Kilometer weit in östlicher Richtung geflogen. Die Raketen seien vor der Ostküste ins Meer gestürzt. Südkoreas Militär hatte zunächst von mindestens einem "Projektil" gesprochen, das in Nordkorea abgefeuert worden sei.

Wieder vermehrt Waffentests

Den Angaben des südkoreanischen Militärs zufolge ging der Waffentest von einem Gebiet um Sino-ri aus, das als Stützpunkt für Mittelstreckenraketen bekannt ist. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea - das mehrfach Atombomben getestet hat - die Starts von ballistischen Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite. Ballistische Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.

Nordkorea hatte zuletzt wieder mehrfach Waffentests vorgenommen. Experten zufolge versucht Pjöngjang damit, in den festgefahrenen Atomverhandlungen den Druck auf die USA zu erhöhen. Erst am Samstag hatte Nordkorea nach eigenen Angaben Mehrfachraketenwerfer und taktische Lenkwaffen getestet. Seit dem gescheiterten Gipfeltreffen zwischen den USA und Nordkorea im Februar in Vietnam hat die Unsicherheit in der Region zugenommen. Beide Seiten hatten sich nicht in der zentralen Frage der atomaren Abrüstung Nordkoreas einigen können.

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