Neue Ermittlungen gegen Italiens Ex-Premier Berlusconi

Silvio Berlusconi.
Im Rahmen der Untersuchung liefen Ermittlungen gegen einen Richter, einen Anwalt und einen Regierungsfunktionär.

Gegen Italiens viermaligen Premier Silvio Berlusconi sind wieder einmal Ermittlungen gegen Korruption aufgenommen worden. Der TV-Unternehmer und Chef der oppositionellen Partei Forza Italia wird beschuldigt, die Richter des Staatsrates in Rom beeinflusst zu haben, berichteten italienische Medien.

Die Richter hatten 2016 die Verpflichtung für den Ex-Premier widerrufen, seine Anteile an der Bank Mediolanum zu verkaufen, wie die italienische Notenbank beschlossen hatte. Dadurch habe Berlusconi einen großen finanziellen Vorteil gehabt, bewerten die Ermittler.

Richter in Hausarrest

Im Rahmen der Untersuchung liefen Ermittlungen gegen einen Richter, einen Anwalt und einen Regierungsfunktionär, berichteten italienische Medien am Freitag. Ein weiterer Richter wurde unter Hausarrest gestellt. Insgesamt werden den Angeklagten fünf Korruptionsfälle vorgeworden. Sie sollen laut den Ermittlern bis zu 150.000 Euro Schmiergelder kassiert haben.

Berlusconis Anwalt Nicolo Ghedini versicherte, dass es keinerlei Beweismaterial gegen seinen Mandanten gebe. Er rechne mit einer baldigen Einstellung der Ermittlungen. Der 82-jährige Berlusconi ist Chef der oppositionellen Forza Italia. Er will als Spitzenkandidat seiner Gruppierung an den Europawahlen im Mai teilnehmen.

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