Netanyahu will in Korruptionsfällen Konfrontation mit Kronzeugen

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Der israelische Premier streitet alle Vorwürfe ab und spricht von einer "Hexenjagd".

Der wegen Korruptionsvorwürfen unter Druck stehende israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat eine Konfrontation mit den Kronzeugen gefordert. Diese solle live im Fernsehen übertragen werden, sagte er am Montagabend im israelischen Fernsehen. Er habe bereits zwei Mal eine Konfrontation mit den Kronzeugen gefordert, dies sei aber abgelehnt worden.

Die Polizei hat in drei Fällen empfohlen, Anklage gegen Netanyahu zu erheben. Er wird verdächtigt, von befreundeten Milliardären teure Geschenke angenommen zu haben. Einem kritischen Zeitungsverleger soll er angeboten haben, im Gegenzug für positive Berichterstattung dessen Konkurrenzblatt zu schwächen.

Auch dem Telekom-Riesen Bezeq soll Netanyahu in seiner Zeit als Kommunikationsminister im Gegenzug für positive Berichterstattung in einem zum Konzern gehörenden Medium Vorteile gewährt haben. Netanyahu streitet alle Vorwürfe ab und spricht von einer "Hexenjagd" auf ihn. Aktuell muss die Staatsanwaltschaft über eine Anklage entscheiden.

In Israel finden am 9. April vorgezogene Wahlen statt. Regulär sollte erst im November 2019 gewählt werden. Netanyahus Koalition war jedoch zuletzt immer stärker unter Druck geraten und regierte nur noch mit einer hauchdünnen Mehrheit. Ende Dezember hatte Netanyahu die Entscheidung seiner rechts-religiösen Koalition für eine vorzeitige Neuwahl bestätigt.

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