NATO-Gipfel mit Beratungen zu Afghanistan fortgesetzt

Sie berieten am Samstagvormittag zunächst über das weitere Engagement des Militärbündnisses in Afghanistan. Nach dem Ende des Kampfeinsatzes am Hindukusch konzentriert sich die Nachfolgemission "Resolute Support" nun vor allem auf die Beratung und Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte. Thema ist auch die Finanzierung von Afghanistans Militär und Polizei bis zum Jahr 2020. Ab Mittag stehen dann Beratungen über die stärkere Unterstützung der NATO für den Kampf gegen die Jihadistenmiliz IS auf der Tagesordnung. Die Staats- und Regierungschefs werden dabei die Bereitstellung von Awacs-Aufklärungsflugzeugen der NATO beschließen. Sie sollen vom Luftraum über der Türkei und dem Mittelmeer aus Informationen über die Lage in Syrien und im Irak sammeln und an die internationale Anti-IS-Koalition weitergeben.
Sechser-Treffen
Zudem will die NATO künftig auch irakische Soldaten im Irak selbst ausbilden, um Bagdad einen effektiveren Kampf gegen IS zu ermöglichen. Bisher tut das Bündnis dies im relativ sicheren Nachbarland Jordanien. Zum Abschluss des Gipfels steht ein Treffen der NATO-Ukraine-Kommission auf dem Programm. Im Anschluss ist ein Sechser-Treffen zum Ukraine-Konflikt geplant. Daran nehmen neben dem ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, US-Präsident Barack Obama, Frankreichs Staatschef Francois Hollande, Italiens Regierungschef Matteo Renzi und der britische Premier David Cameron teil.
"Harter Blick auf Werte"
Am Freitagabend hatten die NATO-Staats- und Regierungschefs beim Abendessen in großer Runde über den künftigen Umgang mit Russland diskutiert. Die Staats- und Regierungschefs hätten sich dabei zuversichtlich gezeigt, dass die NATO mit Russland wieder in einen Dialog treten kann, hieß es aus französischen Regierungskreisen. Dafür müsse das Bündnis aber "hart mit Blick auf seine Werte bleiben". Der Gipfel hatte als Reaktion auf das russische Vorgehen in der Ukraine-Krise die weitere Verstärkung der NATO-Präsenz in Osteuropa beschlossen. Ab 2017 sollen in den drei baltischen Staaten und Polen je ein multinationales Bataillon mit bis zu 1000 Soldaten stationiert werden.
Kommentare