Nach Raktenangriffen: Israel beschießt Hamas-Ziele
Die Lage im Gazastreifen spitzt sich erneut gefährlich zu. Militante Palästinenser feuerten nach israelischen Militärangaben bis zum Samstagmorgen 36 Raketen auf israelisches Gebiet. Sechs davon seien von der Raketenabwehr abgefangen worden. Israels Luftwaffe beschoss daraufhin mehrere Einrichtungen der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas, darunter eine unterirdische Anlage und Abschussrampen für Raketen.
Seit Freitagabend waren aus dem Gazastreifen immer wieder Raketen in Richtung Israel abgefeuert worden, so dass Familien im Süden Israels gezwungen waren, Schutzräume aufzusuchen. "Wir werden weiterhin israelische Zivilisten vor dem Terror schützen", heißt es im Twitter der Streitkräfte Israels. Die schwerste Eskalation seit langem folgte auf heftige Konfrontationen in Jerusalem in den vergangenen Tagen.
Am Freitag waren nach Zusammenstößen Dutzende Verdächtige vorläufig festgenommen worden. Auseinandersetzungen am Freitag begannen nach einer Veranstaltung von rechten Israelis. Dutzende Israelis und Palästinenser wurden bei Konfrontationen verletzt. Nach Angaben der Polizei erlitten auch rund 20 Beamte Verletzungen.
In der Altstadt lieferten sich bis Samstagfrüh überwiegend palästinensische Jugendliche und Hunderte Bereitschaftspolizisten Straßenschlachten. Die Protestierer bewarfen die Beamten mit Steinen, die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Ein israelisches Gerichtsgebäude wurde mit Steinen beworfen, die Sicherheitskameras zerstört.
In mehreren palästinensischen Kommunen kam es ebenfalls zu Protesten. Auslöser der Proteste war der Vorwurf von Palästinensern an die Polizei, sie habe Muslime von ihren traditionellen abendlichen Zusammenkünften im Fastenmonat Ramadan vor dem Damaskustor abhalten wollen. Aufseiten der ultra-nationalistischen Israelis heizte ein im Internet verbreitetes Video die Proteste an. In der Aufnahme ist zu sehen, wie angeblich ein Palästinenser einen ultra-orthodoxen Juden in einem Nahverkehrszug schlägt.
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