Israel blockiert Zutritt zu palästinensischer Großstadt

Israelische Soldaten sperrten den Zugang Ramallah.
Die israelische Armee reagiert auf eine Schusswaffenattacke vom Sonntag.

Israel hat am Montag allen Nichteinwohnern von Ramallah den Zutritt zur Stadt verweigert. Mit der Teilblockade der palästinensischen Großstadt reagierte die Armee nach eigenen Angaben auf ein Attentat, bei dem am Sonntag drei Soldaten an einem Kontrollposten vor der Siedlung Beit El angeschossen wurden.

Ramallah ist der Verwaltungssitz der Palästinensischen Autonomiebehörde und beherbergt zahlreiche ausländische Botschaften und anderen Vertretungen. "Auf Basis unserer Lagebeurteilung nach der gestrigen Schusswaffenattacke bei Beit El wurden für diesen Raum besondere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Und deshalb dürfen nur Bewohner von Ramallah die Stadt betreten", erklärte eine Armeesprecherin auf Anfrage. Nach ihren Angaben gilt die Maßnahme auch für Ausländer.

Israelische Soldaten erschossen palästinensischen Angreifer

Israelische Soldaten haben am Montag einen Palästinenser erschossen, der sie nach Militärangaben mit einem Messer angreifen wollte. Der Vorfall habe sich im besetzten Westjordanland ereignet. Der Palästinenser habe in der Nähe der israelischen Siedlung Salit einen Sicherheitszaun überwunden, teilte das Militär mit.

Als Soldaten zum Ort des Geschehens gekommen seien, habe der Mann ein Messer gezogen und versucht, auf sie einzustechen. Daraufhin hätten die Soldaten geschossen. Kein Israeli sei verletzt worden.

Messerattacken seit Oktober

Seit Oktober kommt es immer wieder zu Attacken von Palästinensern auf Israelis. 26 Israelis und ein US-Bürger kamen dabei ums Leben. Die israelischen Sicherheitskräfte haben mindestens 153 Palästinenser getötet, 99 von ihnen waren nach Behördenangaben Angreifer. Die meisten anderen seien bei gewaltsamen Protesten ums Leben gekommen.

Hintergrund der Gewalt ist die zunehmende Enttäuschung der Palästinenser über den stockenden Friedensprozess und die Ausweitung der jüdischen Siedlungen in den von Israel besetzten Palästinensergebieten. Die Staatengemeinschaft erachtet die jüdischen Siedlungen im annektierten Ostjerusalem und im Westjordanland als illegal.

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