G-7-Eklat: Trump nennt Beziehung zu Merkel und Trudeau gut

US-Präsident äußert sich zu desaströsem Gipfel in Kanada. Im Handelsstreit will er nicht nachgeben.

Bei der Pressekonferenz von Donald Trump nach dem historischen Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un sprach der US-Präsident in Singapur auch über die schweren Turbulenzen beim G-7-Gipfel in Kanada.

Der Streit zwischen den USA und anderen mächtigen Staaten war am Wochenende offen ausgetragen worden. Zwar unterstützte Trump zunächst eine gemeinsame Erklärung, später widerrief er diese Entscheidung und kritisierte Gastgeber Justin Trudeau scharf.

"Weiß, dass es unfreundlich aussah"

Die angespannte Stimmung auf einem Foto mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel und anderen beim G-7-Gipfel in Kanada spiegelt nach den Worten des US-Präsidenten nicht die wirkliche Atmosphäre wider. "Ich weiß, dass es unfreundlich aussah", sagte Trump in Singapur. "Aber wir redeten gerade über etwas, das nichts mit dem Gipfel zu tun hatte."

Als die Aufnahme von dem Fotografen des deutschen Bundespresseamts gemacht wurde, hätten sie gerade auf Gipfeldokumente gewartet, die auf Wunsch der USA geändert worden seien, sagte Trump. Auf dem Bild sitzt Trump fast trotzig mit verschränkten Armen, während Merkel sich stehend auf einen Tisch stützt und ernst mit ihm redet. Japans Ministerpräsident Shinzo Abe und US-Berater wie John Bolton stehen daneben und schauen Merkel an.

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Trump redet mit IWF-Chefin Christine Lagarde, Merkel beäugt das kritisch.

Meinungsänderung im Flugzeug

"Ich habe eine gute Beziehung mit Angela Merkel“, betonte Trump. Das starke Foto war zum Sinnbild für die Differenzen auf dem Gipfel geworden. Nach seiner verfrühten Abreise aus Kanada zog Trump noch im Flugzeug nach Singapur aus Verärgerung über Äußerungen von Kanadas Premier Trudeau seine Zustimmung zu der hart errungenen gemeinsamen Erklärung im Handelskonflikt zurück.

Trump beklagte sich auf der Pressekonferenz in Singapur noch, dass die Europäer nicht genug für das Verteidigungsbündnis der Nato bezahlten, während die USA den größten Anteil der Kosten trügen. Und dann nutzten die Europäer die Amerikaner auch noch im Handel aus. Im Handelsstreit zeigte sich Trump am Dienstag einmal mehr unnachgiebig.

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