Muslime warnen vor Hasspredigern in Deutschland

Angesichts des Prozesses gegen zwei Wolfsburger, die für die Dschihadistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) gekämpft haben sollen, haben muslimische Gemeinden in Deutschland vor den Aktivitäten von Hasspredigern gewarnt.
"Staat und Gesellschaft müssen klar machen: Wir stellen uns gegen radikale Prediger. Wir stellen uns gegen jede Form von Extremismus", sagte der Vorsitzende des niedersächsischen Landesverbandes der Muslime, Avni Altiner, der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (Montagsausgabe). Der Kampf gegen Extremismus sei "eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die uns alle herausfordert".
Vor dem Oberlandesgericht Celle müssen sich laut der Zeitung ab Montag zwei Deutsch-Tunesier verantworten, die sich vergangenes Jahr dem IS angeschlossen haben sollen. Beide Männer seien weitgehend geständig.
Einer von ihnen, der 26-jährige Ebrahim H. B., hatte in einem Mitte Juli veröffentlichten Interview mit Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR ausführlich über seine Zeit beim IS in Syrien berichtet. Darin warf er den Dschihadisten Gräueltaten und Paranoia vor. Bei der IS-Miliz gebe es eine Art Verfassungsschutz, in dem deutsche Kämpfer das Sagen hätten, sagte der 26-Jährige dem Bericht zufolge bei der Polizei aus.
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