Mohammed-Karikaturenwettwerb erzürnt Islamisten in Pakistan

Mohammed-Karikaturenwettwerb erzürnt Islamisten in Pakistan
Mit einem Protestmarsch reagieren Islamisten auf das von Geert Wilders geplante Event. Diplomatische Konsequenzen gefordert.

Mit einem Protestmarsch auf die Hauptstadt Islamabad wollen Islamisten die Regierung Pakistans zum Abbruch der Beziehungen zu den Niederlanden zwingen. Ihr Zorn entzündet sich an dem Plan des islamkritischen niederländischen Abgeordneten Geert Wilders, einen Wettbewerb der Karikaturen des Propheten Mohammed zu organisieren.

Die Islamisten der Tehreek-e-Labbaik Pakistan (TLP) des Klerikers Khadim brachen am Mittwoch in der ostpakistanischen Stadt Lahore zu ihrem Marsch auf. "Wir werden nur die Ausweisung des niederländischen Botschafters akzeptieren", sagte Rizvi vor seinen Unterstützern in Lahore. "Wir werden die Hauptstadt wieder blockieren", erklärte der Sprecher der TLP, Zubair Kasuri. "Wir werden für die Ehre unseres Propheten sterben."

Im vergangenen Jahr hatten Rizvis Anhänger bereits den Justizminister mit Demonstrationen gegen ein angeblich gotteslästerliches Gesetz zum Rücktritt gezwungen. Über Wochen blockierten sie eine Zufahrt nach Islamabad.

Die Verurteilung des Wettbewerbs durch die neue pakistanische Regierung Khan ist Rizvi zu wenig, "nur der Dschihad" sei die Lösung, wie der Guardian zitiert. Vor der Parlamentswahl in Pakistan habe der islamistische Politiker demnach gesagt: Hätte er die Macht, würde er einen Atomschlag gegen die Niederlande ausführen, wenn deren Regierung die Fortsetzung des Karikaturwettwerbs erlaube.

Der niederländische Premier Mark Rutte hatte das Wilders-Event zwar als "respektlos" bezeichnet, verteidigte aber aus Gründen der Meinungsfreiheit das Recht der Veranstalter, den Bewerb abzuhalten.

Wilders kämpft gegen eine "Islamisierung" der Niederlande und Europas. Seine rechtspopulistische Partei für die Freiheit (PVV) zog nach den Wahlen im März erstmals in etwa 30 Kommunalparlamente ein. Vor einigen Jahren war es bei Protesten von Islamisten gegen Mohammed-Karikaturen in mehreren Ländern zu Gewalttaten gekommen.

Rizvis Partei TLP wurde mit Protesten rund um das umstrittene Blasphemiegesetz bekannt. Sie konnte bei den Parlamentswahlen in Juli zwar keinen Sitz in der Nationalversammlung gewinnen, allerdings erhielten ihre Kandidaten mehr als zwei Millionen Stimmen. Damit wurden sie nach Stimmen die fünftstärkste Partei des Landes und überholte aus dem Stand mehrere säkulare Parteien.

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