Mögliche Spur: Lockerbie-Anschlag könnte neu aufgerollt werden
Absturzstelle in Lockerbie
Mehr als 30 Jahre nach dem Anschlag auf einen Jumbo-Jet über dem schottischen Lockerbie wird der Terrorakt möglicherweise juristisch neu aufgerollt. Als das Flugzeug der früheren US-Fluglinie Pan Am im Dezember 1988 abstürzte, starben 270 Menschen, darunter auch elf Dorfbewohner.
Bisher wurde nur der libysche Geheimdienstoffizier Abdel Bassit al-Megrahi verurteilt. Er starb 2012 an Krebs. Seine Angehörigen legten Revision ein.
Anfang 2020 will die Scottish Criminal Cases Review Commission (SCCRC) laut " Welt am Sonntag" entscheiden, ob sie dem obersten Gericht in Schottland die Eröffnung eines Berufungsverfahrens empfiehlt. Die Kommission kümmert sich um Justizirrtümer.
Absturzstelle in Lockerbie
Spur nach Ost-Berlin
Weil SCCRC Rechtshilfeersuchen an die deutsche Justiz gestellt hatte, wurden der "Welt am Sonntag" zufolge auch Dutzende ehemalige Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit vernommen. Hintergrund sei, dass Anfang der 90er Jahre bei den Ermittlungen eine Spur nach Ost-Berlin führte, der nun erneut nachgegangen werde.
Der österreichische Völkerrechtsexperte Hans Köchler, der den Prozess für die Vereinten Nationen beobachtet hatte, sagte der Zeitung: "Der Lockerbie-Prozess hat mehr einer Geheimdienstoperation geglichen als einem ordentlichen Gerichtsverfahren."
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