Mittlerweile 17 Tote nach Anschlag auf Moschee in Afghanistan

Afghanische Polizisten inspizieren die Moschee nach der Explosion
Die radikalislamischen Taliban wiesen die Verantwortung für den Anschlag am Sonntag zurück.

Einen Tag nach dem Bombenanschlag auf eine Moschee im Südosten Afghanistans ist die Zahl der Toten von 13 auf 17 gestiegen. Das bestätigte der Chef des Gesundheitsamtes der Provinz Chost am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Ein Mitglied des Provinzrates sagte, in der als Wahlregistrierzentrum genutzten Jakubi-Moschee in der Stadt Chost seien Sprengsätze deponiert gewesen.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Die radikalislamischen Taliban wiesen in einem Tweet jegliche Verantwortung zurück. Anschläge auf Moscheen und Zivilisten wurden in jüngerer Zeit von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verübt.

Die Explosion erfolgte am Sonntagnachmittag, als Wähler sich in der Moschee für die Parlaments- und Provinzratswahlen am 20. Oktober eintragen lassen wollten. 34 Menschen wurden den Angaben zufolge verletzt.

Der Anschlag sei wahrscheinlich von "feindlichen Kreisen" verübt worden, die sie den Taliban ankreiden wollten, schrieb Taliban-Sprecher Sabiullah Mudjahid auf Twitter: "Wir weisen jegliche Verwicklung in diesen Vorfall kategorisch zurück."

Die Taliban hatten von 1996 bis zur US-geführten Intervention 2001 weite Teile Afghanistans unter ihrer Kontrolle. Seit dem Ende der NATO-Kampfmission Ende 2014 verüben sie verstärkt Anschläge auf Sicherheitskräfte und Regierungseinrichtungen.

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