Mindestens 46 Flüchtlinge vor Tunesien ertrunken

(Symbolbild)
Laut Mitteilung der tunesischen Regierung - Rettungsaktion dauert noch an.

Mindestens 46 Flüchtlinge sind nach tunesischen Angaben im Mittelmeer ums Leben gekommen. Sie seien gestorben, weil ihr Boot vor der Küste des nordafrikanischen Landes gekentert sei, teilte das Verteidigungsministerium am Sonntag mit. 67 Menschen seien von Rettungskräften in Sicherheit gebracht worden. Es ist eine der schlimmsten Katastrophen dieser Art in den vergangenen Jahren.

Die Rettungsaktion dauere noch an, ergänzte das Ministerium. Das Schiff soll Sicherheitskräften zufolge rund 180 Migranten mitgenommen haben, die meisten aus Tunesien, aber auch rund 80 Personen aus anderen afrikanischen Staaten. Ein Überlebender sagte, der Kapitän habe das Boot verlassen, als es zu sinken begann.

Weil die Kontrollen in Libyen zuletzt verschärft wurden, starten immer mehr Flüchtlingsboote von Tunesien aus. Tunesien steckt in einer Wirtschaftskrise, die Arbeitslosigkeit und die hohe Inflation sind drängende Probleme. Von dort wird oft die italienische Mittelmeerinsel Sizilien angesteuert. Die neue Regierung in Rom will die Flüchtlingszahlen reduzieren.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) haben dieses Jahr bis Ende Mai schon mehr als 32.000 Flüchtlinge Europa auf dem Seeweg erreicht. Rund 660 Menschen starben während der Überfahrt.

Die türkische Küstenwache berichtete, vor der Küste der Provinz Antalya sei ein Schnellboot mit Flüchtlingen gesunken. Fünf Menschen an Bord seien von der Küstenwache beziehungsweise von einem Fischerboot gerettet worden. Zur Nationalität der Betroffenen machte die Küstenwache keine Angaben. Die EU-Kommission hatte kürzlich mitgeteilt, dass die Zahl der Migranten, die über die Türkei illegal in die EU kommen, in den ersten Monaten des Jahres wieder deutlich angestiegen sei.

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