Merkel: Treffen mit Putin in "absehbarer Zeit"

Putin und Merkel beim G20-Treffen in Hamburg 2017
Kanzlerin telefonierte mit dem Kreml-Chef. Streitfragen erfordern direkten Austausch, so Merkel.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ein baldiges Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin angekündigt. Sie sei sich mit dem Kreml-Chef bei einem Telefonat einig gewesen, dass eine solche Begegnung "in absehbarer Zeit" stattfinden solle, sagte Merkel am Dienstag in Berlin. Einen konkreten Termin gebe es noch nicht.

Merkel verwies auf die zahlreichen "Konflikte" im Verhältnis zu Russland. Namentlich nannte sie die Syrien-Politik und das russische Vorgehen gegenüber der Ukraine. Solche Streitfragen "erfordern auch, dass man sich in absehbarer Zeit direkt austauscht", sagte die Kanzlerin.

Es sei wichtig, mit Russland "immer wieder das Gespräch zu suchen", sagte Merkel weiter. Eine Friedensregelung für Syrien etwa sei ohne Russland nicht möglich. Merkel kritisierte die Unterstützung Russlands für den syrischen Machthaber Bashar al-Assad. Mit Blick auf den mutmaßlichen Giftgasangriff in Duma von Anfang April sagte sie, "dass Russland als Verbündeter Assads hier eine Mitverantwortung hat".

Merkels Sprecher Steffen Seibert hatte zuvor bereits mitgeteilt, dass Merkel und Putin über den Syrien-Konflikt beraten hätten. Die beiden seien sich "darin einig, dass es darauf ankomme, den politischen Prozess zur Beilegung des jahrelangen blutigen Konflikts in den Mittelpunkt aller Bemühungen zu stellen", teilte Seibert mit. "Diesbezügliche Möglichkeiten wurden beraten."

Zuvor hatten bereits die G-7-Staaten eine diplomatische Lösung des Syrien-Konflikts gefordert. In einer gemeinsamen Erklärung der Staats- und Regierungschefs Deutschlands, Großbritanniens, Frankreichs, Kanadas, Italiens, Japans, der USA sowie der EU stellte sich die Gruppe zudem hinter die westlichen Luftangriffe auf syrische Stellungen.

Die Streitkräfte der USA, Frankreichs und Großbritanniens hatten in der Nacht zum Samstag Ziele in Syrien bombardiert. Nach Angaben aus Washington und Paris richteten sich die Angriffe gegen Einrichtungen zur Chemiewaffen-Produktion. Russland als Verbündeter der syrischen Regierung kritisiert das Vorgehen scharf.

Kommentare