Mehrere Tote bei Anschlag auf G5-Hauptquartier in Mali

MALI-G5-SAHEL-ATTACK
Mali kämpft mit vier weiteren Ländern der Region gegen Jihadisten.

Bei einem Selbstmordanschlag auf das Hauptquartier der internationalen G5-Sahel-Eingreiftruppe sind fünf Menschen ums Leben gekommen. Die mit der Terrororganisation Al-Kaida verbündete Jihadistenmiliz Unterstützungsgruppe für Islam und Muslime bekannte sich zu der Tat. UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte den Anschlag.

Nach Militärangaben sprengten sich die Selbstmordattentäter am Freitag in einem als UNO-Fahrzeug getarnten Auto an der Einfahrt zu dem Hauptquartier in Sevare in die Luft. Zwei Soldaten der G5 sowie ein Zivilist wurden getötet, auch zwei Attentäter kamen ums Leben. Laut Regionalgouverneur Sidi Alassane Toure wurden zwei Verdächtige festgenommen.

Die G5-Sahel-Eingreiftruppe bestehend aus Soldaten der fünf Sahelstaaten Mali, Niger, Burkina Faso, Tschad und Mauretanien war vergangenes Jahr gegründet worden, ihr Hauptquartier wurde im Oktober in Betrieb genommen. UNO-Generalsekretär Guterres hatte das Hauptquartier in Sevare erst im Mai besucht. Damals wies er in einem Bericht auf Sicherheitsmängel rund um den Stützpunkt hin.

Am Montag will sich Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron am Rande des Gipfels der Afrikanischen Union (AU) in der mauretanischen Hauptstadt Nouakchott mit den G5-Staatschefs treffen. Die französische Armee beteiligt sich in Mali an der UNO-Friedensmission MINUSMA. Die Vereinten Nationen haben 13.000 Soldaten und Polizisten in Mali stationiert, viele von ihnen im unruhigen Norden des afrikanischen Krisenstaates. Österreich nimmt an MINUSMA mit vier Soldaten teil.

Mehrere überwiegend islamistische Gruppierungen hatten 2012 die Kontrolle über den Norden Malis übernommen. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff 2013 militärisch ein und drängte die Islamisten und Tuareg-Rebellen zurück. Frankreich hat im Zuge der "Operation Barkhane" etwa 4.000 Soldaten in der Sahelzone stationiert.

Die UNO-Friedenstruppe MINUSMA soll einen 2015 geschlossenen Waffenstillstand überwachen. Die Blauhelm-Soldaten werden immer wieder Ziel von Angriffen.

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