Anschläge in Pakistan mit mindestens 42 Toten

Nach dem Anschlaf in der Stadt Parachinar
Es kam zu drei Bombendetonationen und einem Feuerüberfall. Noch keine konkreten Hinweise auf mögliche Täter.

Blutiger Freitag in Pakistan: Bei drei Bombenanschlägen im Süden und im Nordwesten des Landes sowie einem Feuerüberfall sind binnen weniger Stunden mindestens 42 Menschen getötet und 97 weitere verletzt worden. Damit wurde die Zahl der Toten deutlich nach oben korrigiert.

Am späten Freitagabend (Ortszeit) schossen in der südpakistanischen Millionenstadt Karachi Männer von Motorrädern aus auf Polizisten. Vier Polizisten seien bei dem Überfall in einem Industriegebiet getötet und einer sei verletzt worden, sagte ein örtlicher Beamter, Muqaddas Rehman. Auf die Täter gebe es noch keine Hinweise.

Nur wenige Stunden zuvor waren kurz hintereinander zwei Bomben an einem belebten Markt in der Stadt Parachinar in den Stammesgebieten in Nordwestpakistan explodiert. Ein Beamter der Stadtverwaltung, Mussarat Hussain, sprach von mindestens 25 Toten und 80 Verletzten.

Schlag gegen Schiiten

Der Doppelanschlag richtete sich offenbar gegen Schiiten. Ein Abgeordneter aus der Gegend, Ali Hussain, sagte, die Bomben seien kurz nach der Auflösung einer schiitischen Prozession explodiert. Zunächst detonierte eine Bombe auf einem gut besuchten Markt, auf dem viele Menschen ihre Einkäufe für das bevorstehende Fest des Fastenbrechens tätigten. "Als die Menschen den Verletzten zur Hilfe eilten, gab es eine zweite Explosion", sagte der örtliche Behördenvertreter Nasrullah Khan der Nachrichtenagentur AFP.

Parachinar in der sogenannten Kurram Agency, einem halbautonomen Territorium an der Grenze zu Afghanistan, ist mehrheitlich von Schiiten bewohnt und oft Ziel von Anschlägen sunnitischer Extremisten. Der neue Anschlag war der dritte in der Stadt seit Jahresbeginn.

Wer hinter der Tat steckte, blieb zunächst unklar. Einen ähnlichen Angriff in Parachinar Ende März mit 24 Toten und 108 Verletzen hatte die sunnitische Jamaat ul-Ahrar, eine der aktivsten und brutalsten Extremistengruppen des Landes, für sich reklamiert. Die Gruppe hatte damals mehr Anschläge auf Schiiten angekündigt.

Jamaat ul-Ahrar hatte bereits am Morgen einen Autobombenanschlag in der südpakistanischen Provinz Baluchistan für sich reklamiert. 13 Menschen waren getötet und 16 verletzt worden. Die Bombe explodierte zwischen einer Schule und einer Polizeistation.

Kommentare