Malta beschlagnahmt Rettungsschiff Seawatch

Malta beschlagnahmt Rettungsschiff Seawatch
Organisation "Seawatch" versteht Maßnahme nicht. Deutscher "Lifeline"-Kapitän ist sich vor Gericht "keiner Schuld bewusst".

Der Staat Malta hat das Rettungsschiff " " beschlagnahmt. Das Schiff darf nicht den Hafen verlassen, berichtete die Hilfsorganisation Seawatch per Twitter. Die Crew habe keine Begründung für die Beschlagnahmung erhalten.

"Mit dieser Maßnahme wird unsere Freiheit eingeschränkt, um die Rettungsarbeit zu verhindern", erklärte die Organisation am Montag.

 

Deutscher Kapitän vor Richter

Inzwischen wurde der deutsche Kapitän des Flüchtlings-Hilfsschiffes "Lifeline" am Montag vor einem Richter in Malta vorgeführt. Die Behörden werfen den Flüchtlingshelfern vor, sich bei der Rettung von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer behördlichen Anweisungen widersetzt und gegen internationales Recht verstoßen zu haben.

Seit Anlaufen des Schiffs in Malta war Kapitän Claus-Peter Reisch mehrmals von der Polizei vernommen worden. Er befindet sich auf freiem Fuß. 

Kritik an EU und Libyen

Reisch hat die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen vor Gericht zurückgewiesen. "Unsere Mission hat 234 Menschen gerettet, und ich bin mir keiner Schuld bewusst", sagte Reisch am Montag laut einer Mitteilung seiner Organisation "Mission Lifeline". Der heutige Montag gilt als Beginn der gerichtlichen Anhörung Reischs.

"Ich stehe hier vor Gericht, aber warum steht hier nicht die libysche Küstenwache? Die haben mich und meine Crew noch vor kurzem mit dem Tod bedroht, und bei deren 'Rettungen' sterben Menschen", sagte Reisch laut Mission Lifeline weiter.

Der EU warf Reisch vor, das Sterben von Flüchtlingen im Mittelmeer aus politischen Gründen in Kauf zu nehmen.

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