Madrid und Paris wollen Corona-Auflagen lockern

Mutter und Kind in Spanien am Strand
Der französischer Premierminister Philippe und der spanische Ministerpräsident Sánchez stellen heute ihre Pläne vor.

In Europa stehen in mehreren großen Ländern weitere Lockerungen der coronabedingten Beschränkungen bevor. Nachdem Italien am Montag angekündigt hatte, eine Reihe von Auflagen mit 4. Mai aufzuheben, werden von den Regierungen in Spanien und Frankreich an diesem Dienstag ebenfalls neue Details erwartet, wie das Alltagsleben wieder allmählich in Gang kommen kann.

Die drei Länder verzeichnen in Europa die meisten Infizierten und auch Toten im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19. In anderen Ländern wie Österreich sind bereits mehrere Lockerungsschritte eingeleitet worden. Das ebenfalls stark vom Coronavirus betroffene Großbritannien will jedoch noch abwarten.

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Spaniens Plan für die schrittweise "Deeskalation"

Mehr als sechs Wochen nach dem Beginn der strengen Corona-Ausgehsperre in Spanien will Ministerpräsident Pedro Sánchez einen Plan für eine schrittweise "Deeskalation" vorlegen, der dann vom Kabinett verabschiedet werden soll. Voraussichtlich sollen die Regeln für den Ausstieg aus der Abriegelung im ganzen Land gleich sein, jedoch werden die Lockerungen eventuell in einzelnen Regionen zeitversetzt erfolgen - je nachdem, wie heftig ein Gebiet betroffen ist.

Bereits seit Sonntag dürfen Kinder bis 14 Jahre wieder mit einem Elternteil eine Stunde pro Tag aus dem Haus, wenn auch nur unter Berücksichtigung strenger Auflagen. Sánchez hat zudem angekündigt, dass ab dem 2. Mai wieder Spaziergänge mit Mitbewohnern aus dem gleichen Haushalt sowie Sport im Freien erlaubt werden sollen - allerdings nur, falls die Pandemiezahlen sich weiter positiv entwickeln. Im besonders heftig von dem Virus betroffenen Spanien gelten seit dem 15. März äußerst strikte Ausgangsbeschränkungen.

Macron kündigte Lockerungen ab 11. Mai an

Die französische Regierung will dem Parlament am Nachmittag (15 Uhr) ihren Plan für die Lockerung der Ausgangsbeschränkungen vorstellen. Diese sind in dem Land, das weit mehr als 20.000 Tote infolge der Pandemie zählt, deutlich strenger als in Deutschland. Premierminister Édouard Philippe kündigte an, dass es dabei um die Themen Gesundheit, Schule, Arbeit, Geschäfte, Transport und Versammlungen gehen werde. Die Abgeordneten der Nationalversammlung sollen nach einer Debatte darüber abstimmen. Präsident Emmanuel Macron hatte bereits angekündigt, dass die seit dem 17. März geltenden Beschränkungen im Kampf gegen Covid-19 ab 11. Mai landesweit gelockert werden sollen.

Bisher gibt es allerdings wenige Details. Klar ist, dass Schulen und Kindergärten etappenweise öffnen sollen und Restaurants vorerst geschlossen bleiben. Auch wird es wohl darum gehen, ob die Bürgerinnen und Bürger im öffentlichen Nahverkehr oder Geschäften verpflichtend eine Maske tragen müssen. Unklar ist bisher, ob die Menschen künftig innerhalb Frankreichs wieder reisen dürfen und wie es mit Blick auf den Sommerurlaub aussieht. Es wird in der Nationalversammlung auch um Details zur Corona-App gehen.

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