Macron warnt vor Krieg: "Verrückt gewordener Kapitalismus"

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Eine steigende Ungleichheit in der Welt fördere den Autoritarismus, sagte der französische Präsident bei einer Rede in Genf.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron warnt vor einem Abgleiten in einen neuen Krieg. "Ich glaube, dass wir am Rande einer neuen Zeit des Krieges sind, wenn wir uns nicht kümmern", sagte er am Dienstag in seiner Rede zum hundertjährigen Bestehen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf. "Und dieser Krieg ist präsent in unseren Demokratien, das ist die tiefe Krise, die wir durchmachen.

Wir können uns entscheiden, Schlafwandler zu sein. Aber wenn wir wahren Fortschritt wollen, müssen wir einige ernsthafte Verpflichtungen eingehen." Steigende Ungleichheit fördere Autoritarismus, sagte Macron. Wähler hätten das Gefühl, die Demokratie schütze sie nicht vor der Ungleichheit, die ein "verrückt gewordener Kapitalismus" verursacht habe. Darum seien sie dafür, Grenzen zu schließen, Mauern zu bauen und sich vom Multilateralismus abzuwenden.

"Ich denke, das Chaos ist da"

Macron forderte einen universellen sozialen Schutz und eine Entschädigung für Menschen, deren Existenz durch technologische und ökologische Veränderungen bedroht werde. "Ich denke, das Chaos ist da. Und ich denke, es liegt in der Verantwortung unserer Generation, nicht auf einen neuen Krieg zu warten, sondern die Welt so zu betrachten, wie sie ist."

Würde Merkel als EU-Kommissionspräsidentin unterstützen

Macron würde sich nach eigenen Angaben hinter Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel als neue EU-Kommissionspräsidentin stellen. Er könne natürlich nicht für sie sprechen, erklärte Macron am Dienstag dem Schweizer Sender RTS. Aber wenn sie Kommissionspräsidentin werden wolle, würde er sie unterstützen. Europa benötige "neue Gesichter" und Stärke.

Merkel hat sich dafür ausgesprochen, dass der Nachfolger von Jean-Claude Juncker einer der Spitzenkandidaten aus dem EU-Parlament sein soll. Macron lehnt dies ab. Merkel hat mehrfach erklärt, sich nach dem Ende ihrer jetzigen Amtszeit aus der Politik zurückziehen zu wollen. :

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