London und Moskau nahmen Dialog nach elf Monaten wieder auf

Ein neuer Fall Skripal? (Archivfoto)
Das Ministerium erklärte, es habe sich um das erste Treffen auf Regierungsebene seit elf Monaten gehandelt.

Erstmals seit den Verwerfungen wegen des Giftanschlags von Salisbury sind in München Vertreter Russlands und Großbritanniens wieder zu offiziellen Gesprächen zusammengekommen. Wie das britische Außenministerium am Samstag mitteilte, traf der britische Staatssekretär für Europa, Alan Duncan, am Rand der Münchner Sicherheitskonferenz den russischen Vize-Außenminister Wladimir Titow.

Das Ministerium erklärte, es habe sich um das erste Treffen auf Regierungsebene zwischen Großbritannien und Russland seit elf Monaten gehandelt. Duncan sagte bei dem Treffen demnach, die Divergenzen zwischen den beiden Ländern blieben "tief". Er rief Russland auf, sich als "verantwortlicher Partner" zu erweisen und "einen anderen Weg einzuschlagen".

Mordversuch an Skripal

Der Staatssekretär bekräftigte die "entschlossene Haltung des Vereinigten Königreichs und seiner Verbündeten hinsichtlich des verantwortungslosen Einsatzes von Chemiewaffen in Salisbury". In der südenglischen Stadt waren im März 2018 der frühere russische Spion Sergej Skripal und seine Tochter Julia Opfer eines Angriffs mit dem Nervenkampfstoff Nowitschok geworden.

London macht den russischen Geheimdienst für den Angriff verantwortlich und fror als Reaktion die Beziehungen zu Moskau ein; 23 russische Diplomaten wurden ausgewiesen. Der Kreml bestreitet eine Verwicklung der russischen Seite.

Kommentare