Lkw-Stau rund um Dover löst sich allmählich auf

Lkw-Stau rund um Dover löst sich allmählich auf
Hunderte Lastwagen erreichen das französische Calais. Auch polnisches Militär soll bei Auflösung der Staus helfen.

Nach der Wiederaufnahme des Reise- und Frachtverkehrs zwischen Großbritannien und Frankreich löst sich der Stau rund um Dover allmählich auf. Hunderte Lkw kamen am Freitag in der französischen Küstenstadt Calais an, nachdem sie tagelang in der Gegend um die britische Hafenstadt gestrandet waren. Die britische Regierung verlegte unterdessen Soldaten nach Dover. Das Militär soll bei der weiteren Auflösung der Staus helfen.

"Gestern hatten wir tausend Lastwagen, die von Dover herüberkamen", sagte der Chef des Hafenbetreibers in Calais, Benoît Rochet, am Freitag. Am ersten Weihnachtsfeiertag seien es bis 10 Uhr (MEZ) 550 Lastwagen aus Großbritannien gewesen. Wenn dieses Tempo so anhalte, werde sich der Stau bis Samstag auflösen. Insgesamt waren bis zu 10.000 Fernfahrer gestrandet, nachdem Frankreich am Sonntag strikte Reise- und Verkehrsbeschränkungen verhängt hatte.

Nach einer Verständigung zwischen Paris und London war der Fähr- und Eisenbahnverkehr dann am Mittwoch langsam wieder angelaufen. Fahrer müssen aber in der Regel einen negativen Corona-Test nachweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf.

Polen schickte am Freitag ein 60-köpfiges medizinisches Team der Armee Richtung Dover, die beim Test der polnischen Lastwagenfahrer helfen sollten. Eine erste Delegation von Ärzten und Krankenschwestern aus Polen hätten bis Freitag in der Früh bereits 1.260 Lkw-Fahrer getestet, teilte Michal Dworczyk, Chef der Regierungskanzlei, per Twitter mit. Außerdem habe das Land 15.000 Corona-Tests zur Verfügung gestellt.

Soldaten der polnischen Armee verteilten zudem Lebensmittel. Nach Angaben der Regierung in Warschau steckten bis Freitag mehrere Tausend polnische Fahrer in England fest. "Wir sind fest entschlossen, dass alle polnischen Lkw-Fahrer nach Hause kommen sollen", so Dworczyk.

Mehr als 50 Länder hatten seit Sonntag die Einreise aus Großbritannien beschränkt, nachdem dort eine neue, möglicherweise ansteckendere Variante des Coronavirus aufgetaucht war. Auch Russland verhängte am Freitag einem Medienbericht zufolge für aus Großbritannien Einreisende die Pflicht für eine zweiwöchige Selbstisolation.

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