Lawrow wirft USA Scheitern von Syrien-Gespräche vor

Washington habe ein für Mittwoch geplantes Expertentreffen in Genf abgesagt, teilte der Russische Außenminister am Dienstag in Moskau mit.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat den USA das Scheitern geplanter Verhandlungen über die syrische Stadt Aleppo vorgeworfen. Washington habe ein für Mittwoch geplantes Expertentreffen in Genf abgesagt, teilte er am Dienstag in Moskau mit. "Die USA haben uns plötzlich mitgeteilt, dass sie ein Dokument überarbeiten müssen und nicht teilnehmen können", sagte Lawrow laut der Agentur Tass.

Noch am Montag hatte er Gespräche über den Abzug aller bewaffneten Gruppen aus Ost-Aleppo angekündigt. Die USA wollten offenbar den Gegnern des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad Zeit geben, sich neu zu formieren, sagte Lawrow. "Wer sich weigert, Aleppo freiwillig zu verlassen, wird vernichtet. Es gibt hier keinen anderen Ausweg", betonte Russlands Chefdiplomat. Moskau ist Verbündeter der Regierung in Damaskus. Die USA wiederum unterstützen Rebellen gegen die syrische Führung. (Wer in Syrien gegen wen kämpft erfahren Sie hier.)

Kremlsprecher Dmitri Peskow wies unterdessen Spekulationen zurück, Russland warte mit Syrien-Gesprächen bis zum Amtsantritt des gewählten US-Präsidenten Donald Trump. "Das stimmt nicht. Die Präsidenten Wladimir Putin und Barack Obama haben (beim G-20-Gipfel) in Lima kurz über Syrien gesprochen. Die Lage ist nicht einfach", sagte Peskow.

Kommentare