Lars Klingbeil offen für Übernahme des SPD-Parteivorsitzes

Lars Klingbeil offen für Übernahme des SPD-Parteivorsitzes
SPD-Generalsekretär nennt Vorsitz "reizvolles Amt, in dem man viel bewegen kann" und möchte grundsätzlich an der Doppelspitze festhalten.

SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat sich offen für die Übernahme des Parteivorsitzes gezeigt. "Es ehrt mich sehr, dass mein Name für die Aufgabe des SPD-Vorsitzenden genannt wird", sagte Klingbeil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Der Vorsitz ist ein sehr wichtiges, traditionsträchtiges und reizvolles Amt, in dem man viel bewegen kann", sagte er auf die Frage, ob es für ihn attraktiver wäre, Parteichef zu werden oder ein Ministeramt zu übernehmen.

Auf die Option Ministeramt ging Klingbeil demnach nicht ein. Er betonte zugleich, für ihn sei es wichtig, wie in den vergangenen zwei Jahren im Team zu arbeiten: Das hat die SPD stark und wieder erfolgreich gemacht." Die SPD habe die Chance, sich langfristig als "moderne und gut aufgestellte Volkspartei zu positionieren". Das sei nicht mit einer erfolgreichen Bundestagswahl getan.

Walter-Borjans tritt ab

Der Generalsekretär möchte grundsätzlich an der SPD-Doppelspitze festhalten. "Die Doppelspitze hat sich bewährt", sagte er. "Als wir sie als Möglichkeit eingeführt haben, stand die SPD ganz anders da als heute. Zwei Vorsitzende, die im Team arbeiten, tun der SPD gut." Klingbeil hält es auch für sinnvoll, wenn die künftigen Vorsitzenden nicht zugleich ein Ministeramt bekleiden.

"Grundsätzlich schließt es sich nicht aus, SPD-Vorsitzender zu sein und ein Ministeramt zu haben", sagte er. Das habe es in der Vergangenheit auch gegeben. "Dennoch müssen wir uns fragen: In welcher Situation sind wir aktuell? Die SPD tritt mit einem Kanzler Olaf Scholz in ein neues Regierungsbündnis ein", sagte er und fügte hinzu: "Die Partei erfordert eine hohe Aufmerksamkeit."

Der derzeitige Parteivorsitzende Norbert Walter-Borjans hatte am Freitag angekündigt, beim SPD-Parteitag vom 10. bis 12. Dezember nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren zu wollen. Der 69-Jährige sprach sich für einen Generationswechsel an der Parteispitze aus. Ko-Parteichefin Saskia Esken hat sich bisher nicht zu ihren politischen Ambitionen geäußert.

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