Kurdische US-Verbündete: IS-Enklave noch nicht eingenommen

Kämpfer der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) im Ort Baghouz.
Kurden müssen beim Durchkämmen des Gebiets langsam vorgehen, weil der IS Minen versteckt hat.

Der Kampf um die letzte Bastion des "Islamischen Staats" (IS) in Syrien ist nach Angaben von den mit den USA verbündeten Kurden in der Region noch nicht beendet. In der Enklave Baghouz werde weiter nach Kämpfern des Extremistenmiliz gesucht, die sich versteckt haben könnten. Die Befreiung des Ortes werde danach verkündet. Das erklärte am Donnerstag ein Sprecher der mit den Amerikanern verbündeten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF).

Die von Kurden angeführten SDF-Truppen hatten am Dienstag ein Zeltlager in Baghouz eingenommen, in dem sich die letzten IS-Anhänger in Gräben und Tunneln auf engstem Raum verschanzt hatten. Zuletzt waren die Dschihadisten auf einen schmalen Streifen am Fluss Euphrat zurückgedrängt. Tausende Kämpfer hatten sich zuvor ergeben.

Gefahr durch Minen

Baghouz ist der letzte Ort, der vom Herrschaftsgebiet des IS in Syrien und im Irak übrig geblieben war. Die SDF müssen beim Durchkämmen langsam vorgehen, weil der IS viele Minen versteckt hat.

US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch zum wiederholten Male einen baldigen kompletten Sieg über den IS in Aussicht gestellt. "Das Kalifat wird ab heute Abend verschwunden sein", sagte Trump beim Besuch einer Panzerfabrik in Lima im US-Staat Ohio. Das Kalifat sei eingenommen, "das werdet ihr heute Abend sehen".

IS-"Kalifat" besiegt

Die vollständige Einnahme von Baghouz gilt als das Ende der IS-Herrschaft in der Region. Der IS hatte 2014 weite Teile des Iraks sowie Syriens eingenommen und dort ein Kalifat ausgerufen. Heuer Anfang Jänner starteten die SDF eine Offensive auf das letzte IS-Rückzugsgebiet.

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