Krisensitzung der Regierung nach Unruhen
Nach den tagelangen gewaltsamen Protesten in zahlreichen Städten Tunesiens hat die Regierung in einer Krisensitzung über die Lage beraten. Ministerpräsident Habib Essid kam vor der Kabinettssitzung am Samstagvormittag mit seinem Verteidigungs- und seinem Innenminister zusammen.
Die Situation in den meisten Städten war deutlich ruhiger, nachdem am Freitag eine nächtliche Ausgangssperre verhängt worden war. "Im Hinblick auf die Sicherheit beginnt sich die Lage zu stabilisieren", sagte ein Sprecher des Innenministeriums der Nachrichtenagentur AFP.
Arabischer Frühling
Wie mehrere AFP-Reporter berichteten, war es ruhig in Kasserine, wo die Unruhen ihren Anfang genommen hatten, nachdem ein 28-jähriger Arbeitsloser vor einer Woche bei Protesten gegen die Arbeitslosigkeit einen tödlichen Stromschlag erlitten hatte.
In Sidi Bouzid, wo im Dezember 2010 die Proteste begonnen hatten, die zum Sturz des langjährigen Staatschefs Zine El Abidine Ben Ali führten, setzten Jugendliche in der Nacht Autoreifen in Brand, doch war auch dort die Lage eher ruhig.
260 Menschen festgenommen
Nach den Unruhen haben Sicherheitskräfte mehr als 260 Menschen festgenommen. Sie sollen in Akte von Vandalismus und Gewalt verwickelt gewesen sein, berichtete der lokale Radiosender Shems FM am Samstag unter Berufung auf einen Sprecher des tunesischen Innenministeriums.
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