Kreml-Kritiker Bill Browder kurzzeitig in Spanien festgenommen
Der prominente Kreml-Kritiker Bill Browder ist am Mittwoch vorübergehend in Madrid festgenommen worden. Grundlage sei ein russisches Fahndungsersuchen bei Interpol gewesen, schrieb der 54-Jährige auf Twitter.
Das Sekretariat von Interpol in Lyon habe die spanischen Behörden gebeten, den Haftbefehl nicht zu beachten - worauf Browder umgehend wieder auf freien Fuß gesetzt worden sei, berichteten spanische Medien. "Gute Nachrichten, die spanische Nationalpolizei hat mich gerade wieder freigelassen", twitterte Browder. Es sei bereits das sechste Mal, dass Russland die internationale Polizeiorganisation Interpol in seinem Fall missbraucht habe.
Der Mitbegründer und Chef der Fondsgesellschaft Hermitage Capital hatte vor einigen Jahren durch die Enthüllung eines Finanzskandals internationale Sanktionen gegen Moskau auf den Weg gebracht. Er selbst bezeichnet sich als "Staatsfeind Nummer eins" für Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Erst im vergangenen Jahr hatte ein russisches Gericht den in den USA geborenen Finanzinvestor, der die britische Staatsangehörigkeit hat, in Abwesenheit zu neun Jahren im Straflager verurteilt. Interpol hatte die Forderung nach der Ausstellung eines internationalen Haftbefehls zu seiner Auslieferung aber bisher immer mit der Begründung abgelehnt, diese sei politisch motiviert.
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