Köln: Angeblich kein Konnex zu Flüchtlingskrise

Noch immer sind die sexuellen Übergriffe in Köln in der Silvesternacht das Thema in Deutschland. Es bestimmt die Frage, wie mit der hohen Flüchtlingszahl umzugehen ist, bedeutend mit. In Köln und in vielen anderen deutschen Städten hatten sich Männer mit nordafrikanischem Aussehen zum Jahreswechsel zu großen Gruppen verabredet und belästigten dutzendweise Frauen und stahlen Wertgegenstände. Seither gingen im ganzen Land mehr als 900 Anzeigen ein.
Diese Vorkommnisse aber sollen nichts mit der aktuellen Flüchtlingskrise zu tun haben - davon geht man offenbar im engeren Kreis um EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker aus. Zumindest berichtet das der britische Telegraph. Zwischen den beiden Umständen gebe es keinen Zusammenhang, so stehe es in den internen Protokollen einer Konferenz am 13. Januar. Die Protokolle sollen auch Hinweise darauf geben, dass sich EU-Spitzen vor einem öffentlichen Meinungsumschwung hin zu flächendeckender Xenophobie fürchten. Zudem führten sie Junckers Frustration betreffend der Untätigkeit nationaler Regierungen an.
Auch ein Vortrag von Frans Timmermans, dem Kommissions-Vize, sei dokumentiert worden. Demnach seien die Kölner Übergriffe allein Sache der öffentlichen Ordnung, berichtet der Telegraph weiter. In der darauf folgenden Diskussion soll Junckers Team die Wichtigkeit betont haben, dass die Kommission weiterhin eine koordinierende Rolle spiele und die Stimme der Vernunft sei, um Spannungen abzubauen und populistischer Rhetorik entgegenzutreten. Sie forderten die unbedingte Zurückweisung jedweder falschen Assoziierung von kriminellen Handlungen wie in Köln mit der massenhaften Einreise von Flüchtlingen. Gleichzeitig habe man betont, dass man den Sorgen der Bürger zu antworten habe und bekräftigt, dass Europa auch ein Union der Sicherheit und der Werte sei. Juncker wolle die Glaubwürdigkeit der EU bewahren, hieß es da.
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