Nach Uni-Massaker neue Anschläge angedroht

Drei Frauen stehen nebeneinander, eine weint und verdeckt ihr Gesicht.
Die Islamistenmiliz will nicht ruhen, ehe Truppen Somalia verlassen. Kenia in Trauer.

147 Tote - die Trauer in Kenia nach dem Angriff auf eine Universität durch die somalische Islamistenmiliz Al-Shabaab ist riesig. Mindestens vier maskierte Männer hatten die Hochschule in Garissa im Südosten des Landes am Donnerstag gestürmt und anschließend fast 16 Stunden lang belagert. Die meisten Opfer waren Studenten.

Einen Tag nach dem Massaker droht Al-Shabaab Kenia nun mit weiteren schweren Anschlägen. "Kenia, Du wirst weitere tödliche Attacken erleben", sagte ein Sprecher der Gruppe am Freitag im der Miliz nahestehenden Radiosender Andalus. Die Terroristen wollen den Abzug kenianischer Streitkräfte aus Somalia. "Es wird keinen sicheren Ort für Kenianer geben, solange das Land Truppen in Somalia hat", erklärte Sheikh Ali Mohamoud Rage. Die Forderungen der Islamisten, die Soldaten abzuziehen, seien ignoriert worden. Deshalb habe die Gruppe die Universität von Garissa attackiert. "Es wurden viele christliche Studenten, Polizisten und Wachleute getötet und viele weitere verletzt", so Rage. Zahlreiche muslimische Studenten seien hingegen freigelassen worden.

Augenzeugen sagten der Zeitung "Daily Nation", die Angreifer hätten die Studenten aufgefordert, Verse aus dem Koran zu zitieren. "Sie standen vor den Wohnheimen und stellten Fragen über den Islam und den Propheten", sagte der Hochschüler Hassan Abdi. Offensichtlich ermordeten die Extremisten hauptsächlich christliche Studenten, die nicht antworten konnten. Wie die Zeitung weiter berichtete, zündeten die Angreifer zum Schluss Sprengstoffgürtel und verletzten Sicherheitspersonal.

Die EU sagte Kenia am Freitag Unterstützung zu. "Die Solidarität der EU ist zu diesem Zeitpunkt versichert, und wir werden daran arbeiten, unsere Unterstützung für Kenias Anti-Terror-Bemühungen zu verstärken", sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini.

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