Riesendemo für Loslösung von Spanien

Die Estelada, Flagge des unabhängigen Katalonien, flattert in ganz Barcelona - am 27. September wollen die Separatisten die Wahl gewinnen
Ein Parteienbündnis macht für die Unabhängigkeit von Spanien mobil

Es gibt keinen Weg zurück", hat Kataloniens Regierungschef Artur Mas als Devise für die kommenden Wochen ausgegeben.

Von jetzt an will der Nationalist die Region in die Unabhängigkeit führen. Der Startschuss erfolgte am Freitag am katalanischen Nationalfeiertag. Zehntausende Menschen versammelten sich in der Innenstadt von Barcelona, um für die Loslösung von Spanien zu demonstrieren. Aufgerufen hatte die Bewegung "Junts pel Si" ("gemeinsam für Ja"), ein Bündnis von konservativen bis linken Parteien, die sich nur auf eine einzige Forderung geeinigt haben: die Unabhängigkeit. Gemeinsam geht man auch in die Regionalwahlen in knapp drei Wochen am 27. September, die Regierungschef Mas, dessen Partei Mitglied des Bündnisses ist, zum quasi-Referendum über diese Unabhängigkeit machen will.

Tatsächlich eine Volksabstimmung abzuhalten, hat die Zentralregierung in Madrid kategorisch untersagt. Die spanische Verfassung sieht die eigenmächtige Abtrennung einer Region nicht vor. Mas dagegen sieht die Entscheidung per Volksabstimmung als demokratisches Grundrecht seiner Region an, das "uns die Regierung, die nicht einmal darüber reden will, verwehrt."

Die Chancen für die Separatisten stehen gut. Laut jüngsten Umfragen könnte das Bündnis knapp eine absolute Mehrheit davontragen. Gelingt das, hat Artur Mas zugesagt, Katalonien innerhalb von 18 Monaten zu einem eigenständigen Staat zu machen. Spaniens Premier Rajoy zeigt sich davon unbeeindruckt. Er hat vor einigen Tagen erneut deutlich gemacht, dass er eine Loslösung Kataloniens auf keinen Fall zulassen werde. Verteidigungsminister Morenes gießt noch zusätzlich Öl ins Feuer: "Wenn sich alle an ihre gesetzlichen Verpflichtungen halten, wird kein Einsatz der Armee notwendig sein."

Kommentare