Guttenberg: Mini-Comeback in Bayern

Es ist ein durchaus interessanter Zeitpunkt für diese Ankündigung: Ursula von der Leyen, de letzte große Kandidatin aufs Erbe der Kanzlerin, steckt mitten in einem Plagaiats-Skandal - und der, der Merkel einst beerben wollte und über das selbe Problem gestoßen war, kommt retour: Karl-Theodor zu Guttenberg kehrt zurück aufs politische Parkett – mit kleinen Schritten.
Eingeladen hat ihn CSU-Parteichef Horst Seehofer. Er hat Guttenberg in jüngerer Vergangenheit schon mehrfach offensiv umworben, jetzt hat er das Angebot angenommen, Seehofers Kompetenzteam beizutreten, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Das Gremium soll Seehofer auf die kommenden Wahlen beraten.
Wahl-Vorbereitung
Seehofer wünscht sich, dass der 43-Jährige "sein ganzes Wissen und Können gegenüber unserer Partei und mir persönlich einbringt.“ Die Wahlen finden ein Jahr nach jenen im Bund statt – 2018 wünscht sich die CSU die Absolute. Guttenberg könnte dabei dienlich sein, wobei nicht ausgemacht ist, dass seine Rückkehr allen gefallen wird: Markus Söder, Bayerns Finanzminister, erhebt jetzt schon lautstark seinen Anspruch auf den Parteivorsitz – etwas, was Seehofer gar nicht gefallen soll. Guttenberg könnte dessen Ambitionen etwas bändigen.
Guttenberg, der große gefallene Star der Bayern, war 2011 aus der Politik ausgestiegen – eine Rückkehr schloss der Franke, der nach dem Skandal in die USA emigriert war, bisher aus. Er führt seine eigene Beratungsfirma – diesen Tätigkeit will er auch bei der CSU fortsetzen: Guttenberg werde die CSU "themenbezogen unterstützen", etwa in der Außen- und Sicherheitspolitik und bei der Digitalisierung, sagte Seehofer der SZ. Die lassen aber "keine weiteren Schlüsse" über eine weitere Aufgaben – sprich eine volle Rückkehr in die Politik - zu, so Bayerns Ministerpräsident.
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