Kämpfe im Jemen: Probleme mit Hilfslieferungen
Bei den jüngsten Kämpfen im Süden des Jemen sind mehr als 140 Menschen getötet worden. Besonders in der südlichen Hafenstadt Aden gab es am Montag heftige Gefechte zwischen den schiitischen Houthi-Rebellen und Anhängern von Präsident Abd-Rabb Mansour Hadi, der durch Luftangriffe der arabischen Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens unterstützt wird. Unter den Opfern der Gefechte seien auch 17 Zivilisten, sagte ein Arzt der Nachrichtenagentur AFP.
Die Houthi-Rebellen und die mit ihnen verbündeten Militäreinheiten, die dem früheren Präsidenten Ali Abdallah Saleh treu sind, versuchten, den Hafen im zentralen Viertel Al-Moalla einzunehmen. Am Sonntag hatten sie bereits den Sitz der Provinzverwaltung erobert. Al-Moalla wird von den Volkskomitees verteidigt. Die Hilfstruppen des international anerkannten Präsident Hadi werden von Saudi-Arabien und seinen arabischen Verbündeten mit Waffen und Luftangriffen unterstützt.
Hadi war nach Aden geflohen, nachdem die Houthi-Rebellen und die Truppen Salehs im Februar die Hauptstadt Sanaa vollständig unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Als die Houthis Mitte März auf die südliche Hafenstadt vorrückten, floh Hadi weiter nach Saudi-Arabien und bat das Königreich um militärische Unterstützung. Saudi-Arabien und verbündete arabische Staaten begannen daraufhin am 26. März, Luftangriffe auf Stellungen der Houthi-Rebellen zu fliegen.
Die Allianz begründet ihre Intervention auch damit, dass der Iran die Houthis unterstütze. Viele Experten bezweifeln aber, dass der Iran nennenswert Einfluss auf die Rebellen hat. Das iranische Parlament warf Saudi-Arabien am Sonntag eine "klare Aggression gegen ein Volk und ein unabhängiges Land" vor.
Rotes Kreuz mit Problemen
Unterdessen meldete das Internationale Komitee vom Roten Kreuz ( IKRK) "logistische Probleme" bei der Lieferung von Hilfsgütern für die notleidende Bevölkerung. Es gebe zwar die erforderlichen Genehmigungen für Hilfslieferungen nach Sanaa, doch hätten Flugzeuge zunehmend Probleme, auf dem dortigen Flughafen zu landen, sagte eine IKRK-Sprecherin.
Das IKRK hatte am Samstag eine 24-stündige Kampfpause gefordert, um Hilfsgüter liefern zu können. Der Organisation zufolge stehen derzeit 48 Tonnen Medikamente und andere medizinische Hilfsgüter zur Lieferung bereit. Russland legte seinerseits am Samstag dem UNO-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf vor, der eine Kampfpause fordert, um Ausländer aus dem Jemen in Sicherheit zu bringen. Das Gremium beriet über den Text, fällte aber noch keine Entscheidung. Jordanien brachte am Montag weitere Landsleute aus dem Jemen über den Landweg nach Saudi-Arabien. Schiffe aus Indien, China und Frankreich brachten ebenfalls Hunderte Menschen in Sicherheit.
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