Johnson-Rücktritt: So hämisch reagiert man in Russland

Johnson-Rücktritt: So hämisch reagiert man in Russland
Chefredakteurin des russischen Staatssenders RT auf Twitter: "Du kriegst eine eigene Show. Zum Beispiel “Das Leben der Tiere".“

In Russland hat der Rücktritt des britischen Außenministers Boris Johnson für Hohn und Spott gesorgt. Das Regierungsschiff von Premierministerin Theresa May sei so löcherig, dass selbst der „britische König der politischen Exzentrik“ von Bord gehe, schrieb die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, auf Facebook.

Die Beziehungen zwischen London und Moskau sind angespannt vor allem wegen des Giftanschlags auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal und dessen Tochter Julia. Die Vorwürfe gegen Russland fielen auf die britische Führung zurück, schrieb Sacharowa. „Es ist eine Sache, an russischen Bürgern wie den Skripals zu experimentieren, eine andere Sache, wenn es die eigenen Leute sind.“

Johnson hatte in seinem Jahr als Außenminister auch Moskau besucht. Er stritt mit seinem Kollegen Sergej Lawrow, zu einer Entspannung kam es nicht. „Boris, komm zu uns!“, schrieb die Chefredakteurin des russischen Staatssenders RT, Margarita Simonjan, am Montag ironisch auf Twitter. „Du kriegst eine eigene Show. Zum Beispiel “Das Leben der Tiere„.“
Ein personeller Wechsel in London berge die kleine Chance auf einen Wandel, schrieb der Außenpolitiker Konstantin Kossatschow vom Föderationsrat. Im Grundsatz werde sich aber an der anti-russischen Politik nichts ändern.

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